UN-Sondervermittler Staffan de Mistura hofft auf einen möglichst raschen Start der Syrien-Verhandlungen.

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Damaskus/Moskau – Der für Montag geplante Beginn der Friedensverhandlungen für Syrien wird sich nach russischen Angaben wohl um zwei oder drei Tage verschieben. Sie könnten am Mittwoch oder Donnerstag anfangen, sagte der stellvertretende russische Außenminister Gennadi Gatilow am Freitag laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax.

Als Grund für die Verzögerungen nannte er Unklarheiten bei der Zusammensetzung der Oppositionsdelegation. Ein Vertreter des von Saudi-Arabien unterstützten Oppositionsrates, des Hohen Verhandlungskomitees (HNC), hatte zudem am Freitag Vorbedingungen für die Gespräche genannt. So müsse die Bombardierung ziviler Ziele durch russische Kampfflugzeuge und die Belagerung mehrerer Orte durch Regierungstruppen beendet werden, sagte der stellvertretende Delegationsleiter George Sabra. Vorher seien auch indirekte Konsultationen nicht möglich, sagte er Reuters.

Die von Russland unterstützte Regierung in Damaskus hat sich zu Verhandlungen bereit erklärt. Außerdem hat sich Russland dafür starkgemacht, dass auch die Kurdenpartei PYD und andere Gruppen an den Verhandlungen teilnehmen. Die Regierung in Moskau will damit offenbar verhindern, dass Saudi-Arabien allein über die Zusammensetzung der Oppositionsseite bestimmt.

Einer der Vorsitzenden der PYD, Saleh Muslim, erklärte, ohne ihre Beteiligung seien die Gespräche zum Scheitern verurteilt. Zugleich warf er der im HNC vertretenen Gruppe Jaish al-Islam vor, sie unterscheide sich nicht von den Extremisten des Islamischen Staates und der Al-Kaida.

US-Außenminister John Kerry hatte sich trotz der Boykott-Drohungen der Opposition optimistisch gezeigt, dass die Friedensverhandlungen in der kommenden Woche beginnen könnten, auch wenn es zu leichten Verzögerungen komme. (APA/dpa, 22.1.2016)