Bei FACC laufen die Ermittlungen auf Hochtouren.

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Im Fall des Cyberangriffes auf den Finanzbereich des oberösterreichischen Luftfahrtzulieferer FACC, bei dem Schaden von rund 50 Millionen Euro entstanden sein dürfte, sind die Ermittlungen der oberösterreichischen Justiz und der Polizei am Donnerstag auf Hochtouren gelaufen. Auch das Unternehmen untersuchte den Fall.

Abläufe

Der Sprecher der zunächst zuständigen Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis, Alois Ebner, berichtete, an das Landeskriminalamt Oberösterreich sei der Auftrag erteilt worden, die involvierten Personen einzuvernehmen und die notwendigen Daten zu sichern. Wenn der Bericht darüber vorliege, werde der Akt gleich auf elektronischem Weg an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) abgetreten werden. Sie ist wegen der vermuteten hohen Schadenssumme zuständig.

Spekulationen

Der für den Bereich Investor Relations von FACC zuständige Manuel Taverne stellte fest, bei allem was zu dem Fall berichtet werde, jedoch vom Unternehmen bisher nicht veröffentlicht worden sei, handle es sich um Spekulationen und Mutmaßungen und zu diesen wolle man sich nicht äußern. Fakt sei, dass seit Dienstagnachmittag untersucht werde. Man habe rasch einschränken können, dass die cyberkriminellen Aktivitäten von außen gekommen seien und das Ziel der Finanzbereich gewesen sei. Schäden im Produktionsbereich oder der IT-Infrastruktur seien ausgeschlossen worden. Kundendaten und die Produktion seien nicht angegriffen worden, es habe keinen Stillstand gegeben, bekräftigte er die bisherigen Informationen.

Forensik

Der Hergang der Attacke sei Teil der Forensik. Ein Ergebnis der Untersuchungen sei nicht in den nächsten Tagen oder nächste Woche zu erwarten, stellte Taverne in Aussicht. Dass der Angriff durch eine Mail ausgelöst worden sei oder es einen Mitwirkenden im Unternehmen gegeben haben könnte, gehöre zu den Spekulationen und Mutmaßungen, die jedoch nicht vom Unternehmen genannt worden seien. Suspendiert sei niemand, erklärte Taverne ausdrücklich auf Nachfrage. Natürlich treibe man die lückenlose Aufklärung voran, als börsenotiertes Unternehmen nicht zuletzt auch im Interesse der Anleger. Wenn etwas zu dem Fall mit Klarheit gesagt werden könne, werde dies umgehend mitgeteilt. (APA, 21.1.2016)