Wien – Das Technische Museum Wien (TMW) zeigt in seinem Haupthaus in Wien-Penzing nur etwa fünf Prozent seiner Sammlung – der überwiegende Teil der Bestände lagert in drei Depots in Wien und Niederösterreich. Das Museum öffnet nun seine Objekt- und Archivdatenbank und macht damit 160.000 Datensätze über die Sammlungsobjekte via Internet zugänglich – von der Dampfmaschine bis zur Glasaugensammlung.

Seit 2002 laufe eine Generaldepotinventur, um die Bestände des Technischen Museums zu heben und zu erschließen, sagte TMW-Direktorin Gabriele Zuna-Kratky. Rund 90 Prozent der Bestände seien mit Inventarnummern, Fotos, und Detailangaben wissenschaftlich erfasst, sagte Helmut Lackner, stellvertretender Geschäftsführer des Museums.

In einem der drei Depots in Wien, dem denkmalgeschützten ehemaligen Zeiss-Werk auf einem Kasernengelände in Wien-Penzing, lagern etwa verschiedene Sammlungen, die im Laufe der Zeit dem TMW eingegliedert wurden. Reihe um Reihe finden sich dort etwa Bestände des früheren Gewerbehygienischen Museums oder des 1806/07 von Franz I. initiierten Fabriksproduktenkabinetts.

Auf über 2.000 einheitlich gestalteten Mustertafeln wurden in letzterem Produkte von Fabriken aus den Kronländern, aber auch – als Vorbild für die Produzenten in der Monarchie Produkte wie englische Uhrenketten oder türkische Kappen – präsentiert, von Strümpfen über Möbelbeschläge bis zu Knöpfen. In der Musiksammlung finden sich nicht nur Instrumente, sondern auch Werkzeuge von Instrumentenbauern, alle Produktionsschritte der Okarina-Herstellung oder Hunderte Notenrollen für selbstspielende Instrumente.

Von der Jonglierball- bis zur Glasaugensammlung des Technischen Museums können nun Online-Datensätze eingesehen werden. Zuna-Kratky: "Wir hoffen, dass dies keine Einbahnstraße ist: interessierte Menschen, die über Objekte gut Bescheid wissen, die ähnliche Objekte haben, die Bedienungsanleitungen oder Geschichten dazu haben, können sich bei uns melden, damit diese Datenbank immer besser wird." (APA, red, 21.01.2016)