Start-up-Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr nach Erhebungen der Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) eine Rekordsumme von knapp 3,1 Mrd. Euro eingesammelt. Damit sei die Investitionssumme fast doppelt so hoch gelegen wie noch ein Jahr zuvor (1,6 Mrd. Euro), teilte EY am Donnerstag mit.

Berlin an der Spitze

Dabei habe Berlin am meisten von der wachsenden Bereitschaft der Investoren profitiert. Allein 2,1 Mrd. Euro flossen demnach in Start-ups in der Hauptstadt.

Auch im europäischen Vergleich lag Berlin im Städte-Ranking den Erhebungen zufolge vorn, gefolgt von London (1,7 Mrd. Euro), Stockholm (992 Mio. Euro) und Paris (687 Mio. Euro). Auf den Plätzen fünf und sechs rangieren Hamburg mit 296 Mio. und München mit 206 Mio. Euro. Die Investitionen beliefen sich mit insgesamt 11,8 Mrd. Euro um 56 Prozent höher als noch im Jahr 2014.

"Deutsche und ausländische Investoren nehmen zunehmend deutsche Internet- und Technologie-Start-ups ins Visier", sagte Peter Lennartz, Partner bei EY. Wachsende Risikobereitschaft und Anlagedruck sowie starke Schwankungen an den Aktienmärkten und anhaltend niedrige Zinsen würden vor allem junge Technologieunternehmen zu reizvollen Investitionszielen machen. Erfolgreiche Übernahmen wie der Kauf der Devisenhandelsplattform 360T durch die Deutsche Börse oder der Berliner 6Wunderkinder durch Microsoft hätten den Investitionsboom zusätzlich befeuert.

E-Commerce, FinTech und Big Data

Das größte Potenzial werde derzeit Startups aus den Bereichen E-Commerce, FinTech und Big Data zugesprochen, so Lennarz. "Hier wird das meiste Geld investiert, und hier haben Jungunternehmen die besten Chancen, Risikokapital einzuwerben." Auch bei Großkonzernen wüchsen die Investment-Aktivitäten. (APA, 21.1.2016)