Sowohl bei den Gering- als auch bei den Spitzenverdienern klagen viele über Stress.

Wien – Ein knappes Viertel der Österreicherinnen und Österreicher über 15 Jahren führt ein sehr stressiges Leben. Das ergibt eine aktuelle Befragung von GfK mit 4.000 Teilnehmenden. Besonders hektisch geht es im Alter zwischen 20 und 40 Jahren zu, die unstressigsten Jahre sind die ab 60. "Tiefenentspannt kommt wohl kaum jemand durchs Berufsleben", kommentiert Studienleiterin Michaela Löffler. So würden 29 Prozent der Berufstätigen, aber nur 15 Prozent der nicht Berufstätigen von hohem Stress berichten.

Dass ein niedriges Einkommen Stress erzeugt, kann kaum verwundern. Aber auch unter den Spitzenverdienern ist der Anteil der gestressten Zeitgenossen besonders hoch. So zeigt die Befragung, dass die Empfänger der niedrigsten und die der höchsten Gehälter am häufigsten gestresst sind.

Stress und Unzufriedenheit

Bei der Differenzierung nach Berufsgruppen und subjektiver Stressbelastung zeigt sich, dass Angestellte und Beamte ohne Leitungsfunktion über eine besonders ausgeprägte Stressbelastung klagen. Und: Mehr Stress korreliert mit Unzufriedenheit – etwa mit der Wohnsituation, der finanziellen Lage, der beruflichen Situation, der Freizeitgestaltung oder den familiären und freundschaftlichen Beziehungen.

Dafür entspannt offenbar die Ehe: So klagen "nur" 20 Prozent der Verheirateten über ein hohes Stress-Niveau. Kommen allerdings schulpflichtige Kinder ins Spiel, ändert sich das Bild: Eltern schulpflichtiger Sprösslinge erleben öfter hohen Stress als Kinderlose, aber auch häufiger als Befragte mit kleineren oder größeren Kindern. Unabhängig davon, ob die Eltern verheiratet sind oder nicht.

Das durchschnittliche Stressniveau fällt auch in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich aus: Empfinden im Burgenland laut GfK-Umfrage 31 Prozent ihr Leben als stressig, sind es in Vorarlberg nur 17 Prozent. (APA/red, 20.1.2015)