Reinhard Florey wird neuer Finanzvorstand der OMV.

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Wien – Mit der Bestellung von Reinhard Florey zum neuen Finanzvorstand hat die OMV am Dienstag monatelange Spekulationen über den Nachfolger des scheidenden David Davies beendet. Die Personalie wurde medial mit Argusaugen verfolgt, wurde doch über ein Signal in Richtung engerer Kooperation mit der russischen Gazprom gemutmaßt.

Überfrachtet wurde die Bestellung auch noch durch Ambitionen von Öbib-Chefin Martha Oberndorfer, eine Frau als Finanzchefin zu installieren. Die Öbib verwaltet den Staatsanteil von 31,5 Prozent an der OMV. Nun ist es ein Mann geworden, der zumindest keine bekannten Affinitäten zum Kreml-Reich aufweist. Gefallen ist die Entscheidung für Florey in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Dienstag.

Von Krise zu Krise

"Seine Erfahrung in einem börsennotierten Unternehmen und die nachweisbare Stärke, in einem herausfordernden Umfeld zu bestehen, machen ihn zur idealen Besetzung als Finanzvorstand", begründete OMV-Aufsichtsratschef Peter Oswald die Entscheidung. Florey ist seit 2013 Finanzvorstand des finnischen Edelstahlkonzerns Outokumpu und soll spätestens mit August in die Wiener Krieau übersiedeln.

Outokumpu leidet unter dem harten Wettbewerb und der geringen Nachfrage. Vergangenes Jahr warf der Konzern seinen Chef Mika Seitovirta raus, dem es in seiner vierjährigen Amtszeit nicht gelungen war, Outokumpu aus den roten Zahlen zu führen. Die OMV leidet wie die gesamte Öl- und Gasbranche unter dem Verfall der Ölpreise.

"Der Fokus der kommenden Jahre ist klar: eiserne Kostendisziplin, striktes Cash-Management und Schaffung eines nachhaltigen Upstream-Portfolios", sagte Aufsichtratschef Oswald. Wie berichtet werden derzeit die Öl- und Gasproduktion und andere Aktivitäten auf notwendige Sonderabschreibungen (Impairments) überprüft. (red, 19.1.2016)