Rom/Vatikanstadt – Ein Gericht in Rom hat am Montag den Vatikan-Prälaten Nunzio Scarano wegen Verleumdung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Der Prälat wurde zugleich vom Vorwurf der Korruption freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte für Scarano eine vierjährige Haftstrafe gefordert.

Scarano wurde wegen der Verleumdung eines ehemaligen Geheimdienstagenten verurteilt, dem er Korruption vorgeworfen hatte. Scarano war früher Rechnungsprüfer der vatikanischen Güterverwaltung APSA. Der Prozess lief seit Juli 2014. Dabei ging es um die vorgetäuschte Schenkungen einer Offshore-Gesellschaft, die laut den Ermittlern von Scarano über Konten des vatikanischen Geldinstituts IOR abgewickelt worden sein sollen.

Scarano war im Juni 2013 von italienischen Behörden verhaftet worden, da er an einer versuchten illegalen Überführung von 20 Millionen Euro Bargeld in einem Privatjet aus der Schweiz nach Italien beteiligt gewesen sein soll, lautete der Vorwurf. Er erhob seinerseits schwere Vorwürfe gegen seine Vorgesetzten. (APA, 18.1.2016)