Giuliano Ferri: "Kuckuck". € 13,40 / 16 Seiten. Min-Edition, Zürich 2015.

Foto: Min-Edition Verlag

Eines der ersten Wörter der jüngsten eigenen Tochter war "Buch". Okay, es gab auch "Affe" und "Lini" – der Hund heißt Feline. Aber "Buch" hört man zu Hause sehr, sehr oft. Kind läuft um die Ecke, taucht Sekunden später wieder auf, im besten Fall eine altersadäquate Lektüre in der Hand, und dann kommt: "Buch! Buch! Buch!" Das wird so lange wiederholt, bis sich ein Elternteil erbarmt und loslegt. Ganz ehrlich: Gerade für die Allerkleinsten gibt es sehr viele schlechte Bücher. Diese langweilen – zumindest Vater – gehörig. Und dann gibt es die anderen: wie jenes von Giuliano Ferri.

Die Pointe kommt zum Schluss

Kuckuck ist ein Pappbilderbuch für Kinder ab zwei. Auf Text wird (fast) verzichtet, anstelle dessen gibt es Aufklappseiten. Das Buch heißt natürlich nicht zufällig so. Es ist quasi die Pappversion des bei uns Guck-guck genannten Spiels. Man sieht eine Katze, die sich ihre aufklappbaren Pfoten vors Gesicht hält, ein Schwein, einen Hund usw. Die Pointe: Am Ende des Buches finden sich Menschenhände. Wer diese wegklappt, schaut in einen Spiegel: "Nanu? Bist das du?", heißt es. Und das eigene Kind sagt: "Guck-guck". (Peter Mayr, 16.1.2016)