Miami – Wenn jemand den Begriff Saubartl mit Leben erfüllt hat, war das Clarence Reid. Als Blowfly (Schmeißfliege) verschweinigelte er schon als Kind populäre Lieder. Etwa Otis Reddings (Sittin' On) The Dock Of The Bay zu Shittin' at the Dock Of The Bay. Wobei das noch ein harmloses Beispiel seiner Kunst war. Dabei hatte Reid unter eigenem Namen eine ernsthafte Karriere am Laufen.

Der am 14. Februar 1939 in Georgia geborene US-Musiker schrieb und produzierte Songs für Soul- und Funkgrößen wie Gwen McCrae, Betty Wright oder KC and the Sunshine Band. Er veröffentlichte vier Alben, längst gefragte Sammlerstücke und wie seine Ergüsse als Blowfly Quell unzähliger Samples im Hip-Hop.

Dort gilt Blowfly als Wegbereiter des Gangsta-Rap und wurde von Typen wie Ice-T oder Snoop Dogg hofiert. Rund dreißig Alben hat er als Blowfly veröffentlicht, ist bis zuletzt aufgetreten, zahnlos und in wenig würdevoller Superheldenverkleidung.

Sein finales Album erscheint demnächst beim Label des Punkpioniers Jello Biafra. Clarence Reid ist an Organversagen gestorben, er wurde 76 Jahre alt. (flu, 18.1.2016)