Kaltenbach – Bei einem Lawinenabgang ist am Sonntagnachmittag in Kaltenbach im Zillertal ein 14-Jähriger getötet worden. Der Jugendliche war mit einer Gruppe im Skigebiet Hochzillertal in Kaltenbach (Bezirk Schwaz) abseits der Pisten unterwegs, erklärte die Pressestelle der Bergbahnen Hochzillertal und bestätigte damit einen Bericht des ORF Tirol.

Der junge Russe hatte gegen 13 Uhr im freien Skiraum ein rund 15 Meter breites Schneebrett ausgelöst und war von diesem verschüttet worden. Er konnte im Zuge eines Rettungseinsatzes nach rund 25 Minuten durch Sondieren geortet und geborgen werden. Helfer der Pistenrettung versuchten ihn zu reanimieren, es kam aber jede Hilfe zu spät.

Zuvor war der Trainer der deutschen Skigruppe, die aus sieben Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren bestand, auf rund 2.000 Metern in einen Richtung Nordost ausgerichteten Hang eingefahren. Die Gruppenmitglieder wollten den Hang einzeln befahren. Der Russe folgte unmittelbar auf seinen Trainer, einen 25-jährigen Deutschen, kam aber auf halber Höhe zu Sturz und löste so das Schneebrett aus.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Nach dem Unglück ermittelt nun die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen den Trainer. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Nach Angaben der Exekutive handelte es sich am Sonntag um die zweite Abfahrt der Skigruppe im freien Gelände. Am Vormittag hatten die Jugendlichen noch auf der gesicherten Piste im Skigebiet Kaltenbach trainiert.

Die Trainingsgruppe hatte laut Polizei keinerlei Sicherheitsausrüstung wie LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät), Schaufel oder Sonde dabei. Im Zillertal herrschte am Sonntag erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3 der fünfteiligen Skala).

Erhebliche Lawinengefahr

Am Montag herrschte in Tirol oberhalb der Waldgrenze weiterhin Lawinengefahr derselben Stufe. Die Experten des Lawinenwarndienstes sprachen von einer "heimtückischen Situation". Schneebrettlawinen könnten weiterhin sehr leicht bereits durch geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden, hieß es. Betroffen sei derzeit "steiles Gelände aller Hangrichtungen". (APA, 17.1.2016)