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Kein Punktezuwachs für Marcel Hirscher.

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Henrik Kristoffersen war auch zu schnell für Wengens Zielauslauf.

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Wengen – Henrik Kristoffersen tat es auch in Wengen. Gewinnen nämlich. Der Norweger holte sich am Sonntag den Weltcup-Slalom im Berner Oberland und hat damit vier von fünf Torläufen in diesem Winter für sich entschieden. Das Podest füllten zwei Italiener auf: Giuliano Razzoli (+0,30) als Zweiter, Stefano Gross (+0,68) als Dritter.

Weniger gut lief es für Marcel Hirscher. Der Salzburger, der am Samstag von Aksel Lund Svindal an der Spitze der Weltcup-Wertung abgelöst worden war, schied im zweiten Durchgang aus. Bereits im ersten war es auf dem zum Teil sehr flachen Terrain nicht nach Wunsch gelaufen, da gelang dem Salzburger nur die zehntschnellste Zeit.

An Hirschers Ski waren die Kanten ruiniert, woher die Beschädigung rührt, konnte er nicht sagen. "Das war nicht mein Tag", meinte der Salzburger. Abhaken war das Gebot der Stunde. Nun geht es im Hinblick auf Kitzbühel zum Super-G-Training.

In Wengen, wo es manchmal mehr, manchmal weniger und manchmal auch gar nicht schneite, wurde heuer nicht auf dem klassischen Slalomhang gefahren, sondern auf dem untersten Teil der Abfahrtsstrecke. Die dort ausgeflaggten Läufe erwiesen sich beide als sauschnell, eine Bergaufpassage nahmen die Läufer in Abfahrtshocke. Der russische Mitfavorit Alexander Choroschilow scheiterte bereits im ersten Durchgang.

Im Finale biss sich die Konkurrenz zunächst reihenweise an der Bestmarke des Jens Byggmark die Zähne aus, ehe Gross, der Halbzeitfünfte, den Schweden doch überflügelte. Für den Italiener, im Vorjahr in Wengen bereits Zweiter, gab es erneut einen Spitzenplatz. Byggmark katapultierte sich vom 22. auf den vierten Platz.

Bester der doch recht schwer geschlagenen ÖSV-Equipe war schließlich Marco Schwarz ("Was die Sicht betrifft war es schwer, aber es ist ein Freiluftsport") als 14 (+1,52). Mit Marc Digruber schaffte es nur noch ein weiterer Kollege ins Klassement. Der Niederösterreicher wurde 21. (+1,80). Routinier Reinfried Herbst schied mit Startnummer eins im zweiten Durchgang aus. Es ist dies das historisch schwächste Abschneiden bei einem Slalom an diesem klassischen Ort. Es passte ins Bild, dass sich ORF-Ko-Kommentator Thomas Sykora bei seiner Kamerafahrt das Gesicht blutig schlug und einen Zahn einbüßte.

Eine Ansage

Die norwegischen Herren machten da schon mehr aus Wengen. Alle drei Rennen gingen an die Elche, für die damit 2015/16 bereits zwölf Erfolge zu Buche stehen. Kristoffersen: "Erst Kjetil, dann Aksel Lund, jetzt ich – ganz unglaublich. Die Stimmung im Hotel ist jetzt nicht so schlecht." Ein Blick voraus? "Der Ganslernhang ist eigentlich besser für mich als die Abfahrt in Wengen." Der Konkurrenz ist warmes Anziehen anzuempfehlen. (Michael Robausch, 17.1. 2016)