Beide Künstler(gruppen) sind in ihren Metiers, dem Neuen Wienerlied respektive Figurentheater, jeweils eine Größe, jetzt haben sie sich zusammengetan, um so neue Dimensionen zu erschließen. Die Rede ist von der Musikgruppe Die Strottern und dem Puppenspieler Christoph Bochdansky, die gemeinsam das Programm Im Blut erarbeitet haben. Der Altwiener Ausdruck "Strotter" bedeutet "Gauner, Landstreicher", aber auch "die nach Verwertbarem suchen". Und so sind auch die beiden Urmitglieder der Strottern, Klemens Lendl (Geige und Gesang) und David Müller (Gitarre und Gesang), Bewahrer und zugleich Erneuerer des Wienerlieds, die alte Schätze heben und ihnen eine neue Form geben.

Der Wahlwiener Christoph Bochdansky wiederum liebt grotesk-absurdes Puppentheater, wie seine zahlreichen Produktionen seit den 1980er-Jahren belegen. Im Blut ist die Geschichte eines kleinen Flussgottes, der normalerweise im Menschenblut herumschwimmt. Doch einmal pro Tag landet er im Herzen und lässt den Lebenssaft mit einem Schwall durch die Adern der Menschen schießen. In solchen Momenten kann man in diesem Blutschwall die Wünsche des kleinen Flussgottes lesen. Welche das sind, kann man heute im Feldkircher Theater am Saumarkt im Rahmen eines kombinierten Musik- und Theaterabends erfahren. (dog, 15.1.2016)