Wien – Der ehemalige Rektor der Universität Basel und Ex-Vorsitzende der Schweizer Rektorenkonferenz, Antonio Loprieno (60), ist zum neuen Vorsitzenden des Wissenschaftsrats gewählt worden. Der Ägyptologe löst Jürgen Mittelstraß ab, der das Gremium seit 2005 geleitet hat. Zu Loprienos Stellvertretern wurden die Juristin Gabriele Kucsko-Stadlmayer und der Physiker Rainer Blatt bestellt.

Der zwölfköpfige Wissenschaftsrat berät sowohl den Wissenschaftsminister als auch die Universitäten sowie den Nationalrat und die Landtage in Angelegenheiten der Universitäten und allgemeinen wie speziellen Fragen der Wissenschaftspolitik und der Kunst. Das Gremium erarbeitet Analysen, Stellungnahmen und Empfehlungen, alle drei Jahre legt es dem Nationalrat einen Tätigkeitsbericht vor.

Werdegang

Antonio Loprieno wurde am 20. Juli 1955 in Bari (Italien) geboren und ging in Bozen, Palermo, Verona und Brüssel in die Schule. Nach seinem Studium der Ägyptologie, Sprachwissenschaft und Semitistik an der Universität Turin und einer anschließenden vierjährigen Assistenzzeit folgte ein längerer Forschungsaufenthalt am Ägyptologischen Seminar der Universität Göttingen sowie im Jahr 1984 die Habilitation. Es folgten Berufungen als Professor an die Universität Perugia und die University of California in Los Angeles.

2000 wechselte Loprieno an die Universität Basel, deren Rektor er 2005 wurde. 2008 wurde der Ägyptologe außerdem zum Präsidenten der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten gewählt. Im Juli 2015 beendete Loprieno seine Tätigkeit als Rektor, um sich verstärkt der Forschung zuzuwenden. Das österreichische Hochschulsystem kennt er etwa aus seiner Zeit als Mitglied des Expertenteams zur Erarbeitung eines Hochschulplans. Die Funktionsperiode in seinem neuen Amt beträgt sechs Jahre. (APA, 15. 1. 2016)