Die Auswertung der Proben könne zwischen sieben und 14 Tage dauern.

Foto: APA / AFP / LEON NEAL

Seit dem bekannt wurde, dass eine Steirerin vor 25 Jahren als Baby möglicherweise im Grazer LKH-Uniklinikum vertauscht worden ist, haben sich innerhalb eines Tages mehr als ein Dutzend verunsicherte Frauen gemeldet. Sie wollen den vom Klinikum angebotenen DNA-Test zur Klärung der Verwandtschaftsverhältnisse in Anspruch nehmen, hieß es vonseiten der Krankenanstaltengesellschaft (Kages).

Rund 200 junge Frauen, die in der Zeit zwischen dem 15. Oktober und 20. November 1990 auf der Geburtenstation des Grazer LKH-Universitätsklinikums auf die Welt gekommen sind, sind seit 13. Jänner mit einer Verunsicherung ihrer bisherigen Verwandtschaftsverhältnisse konfrontiert: Sie gehören zum Kreis jener Personen, die möglicherweise am Grazer Klinikum mit einer anderen heute 25 Jahre alten Steirerin vertauscht wurden.

Sicherheit wollen

Zweifel könnten sich auch den Eltern aufdrängen. "Bei uns haben sich seit gestern 17 Frauen gemeldet, mit denen konkrete Vorgespräche geführt wurden", sagte Betriebsdirektor Gebhard Falzberger. Mehr als zehn Töchter und einige Mütter wollen genetische Sicherheit über ihre Identität.

Aufgrund eines bereits im Vorjahr eingeholten Gutachtens könne man die Zahl der Neugeborenen, mit denen es am Uniklinikum eine Verwechslung gegeben haben könnte, auf neun einschränken. Der Vorstand der Uniklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Uwe Lang, bestätigte eine entsprechende Meldung der "Kleinen Zeitung".

Auswertung dauert

Der Verdachtszeitraum sei absichtlich breiter als notwendig gehalten, um die Identität des betroffenen Verwechslungsopfers besser schützen zu können. Allerdings wurde bestätigt, dass es sich bei der Frau um eine Kages-Mitarbeiterin handelt.

Der DNA-Test kann ab 15. Jänner vorgenommen werden, hieß es. Dann müssen sich die Frauen gedulden. Die Auswertung der Proben könne zwischen sieben und 14 Tage dauern, hieß es.

Einengung der Personenzahl nicht möglich

Dass Frauen bekannt seien, bei denen eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, vertauscht worden zu sein, wie Medien am Donnerstag berichteten, wollte Uwe Lang, Leiter der Uniklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, gegenüber der APA nicht bestätigen. Theoretisch sei das zwar denkbar, eine Analyse habe aber keine engere Zuordnung zugelassen, präzisierte Lang.

Nur "theoretisch" seien aufgrund des Geburtszeitraumes einige Neugeborene für eine mögliche Verwechslung am Klinikum enger infrage gekommen, stellte Lang klar. Ein Gutachter habe jene Personen auch analysiert. "Eine definitive Zuordnung mit hoher Wahrscheinlichkeit war jedoch auch dadurch nicht möglich", betonte der Klinik-Chef am Donnerstagnachmittag. Die Zahl der Neugeborenen, bei denen es am Uniklinikum eine mögliche Verwechslung geben habe können, bleibe daher bei rund 200 und somit bei allen Mädchen, die zwischen dem 15. Oktober und 20. November 1990 geboren wurden. (APA, 14.1.2016)