Eichhörnchen gelten als wahre Cyberkrieger

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Allein in den USA gab es hunderte Zwischenfälle

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Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur, etwa das Stromnetz, gelten als eine der größten Gefahren für die "nationale Sicherheit". Hochrangige US-Regierungsbeamte warnen in Interviews regelmäßig davor, dass chinesische und russische Hacker wichtige Systeme penetrieren und mit einem Blackout für eine Katastrophe sorgen könnten. Auch in Österreich sind Behörden in Alarmbereitschaft. Innenminister Johanna Mikl-Leitner meinte in einem Interview mit der Futurezone etwa, dass Hacker "überall sitzen".

"Tierischer Cyberkrieg"

Doch die größte Gefahr für Stromnetze geht nicht von russischen, chinesischen oder iranischen Hackern aus – sondern von Eichhörnchen, Waschbären und Vögeln. Das zeigt die neu ins Leben gerufene Webseite "Cybersquirrel1", die den "tierischen Cyberkrieg" dokumentiert. 623 "erfolgreiche Cyberattacken durch Eichhörnchen" zählt die Seite, dicht gefolgt von Vögeln (214), Waschbären (52) und Schlangen (25).

Kaum Vorfälle gemeldet

Menschliche Störenfriede schneidet im Gegensatz dazu schlecht ab: Einzig den USA war mit "Stuxnet" ein öffentlich nachgewiesener Cyberangriff auf ein anderes Land gelungen. In der Ukraine sollen russische Hacker einen Stromausfall ausgelöst haben, was allerdings noch nicht eindeutig geklärt ist. Zwar attackieren Hacker immer wieder einzelne Unternehmen, die Infrastruktur eines Landes sollen sie hingegen abseits "Stuxnet" noch nicht penetriert haben.

Budget-Begehren

Die Alarmstimmung von Sicherheitsbehörden und Politikern ist wohl mit dem Wunsch nach höheren Budgets für Cybersicherheit zu sehen, analysiert die Washington Post. Wie gefährlich Eichhörnchen sind, wird hingegen oftmals verschwiegen – obwohl ein Nager schon 1987 für eine Minikrise an der Wall Street sorgte. Denn ein durchgebissenes Kabel brachte einen NASDAQ-Computer zum Absturz, 20 Millionen Aktien blieben liegen. (red, 06.02.2016)