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Carlos Sainz (Peugeot) setzt sich auf der neunten Dakar-Etappe auf Platz eins.

Foto: reuters/brindicci

Belen – Sicherheitsbedenken angesichts gefährlich hoher Temperaturen von bis zu 40 Grad haben am Dienstag zu einem vorzeitigen Ende der neunten Etappe der 38. Rallye Dakar geführt. Wegen der großen Hitze in den Dünen von Fiambala im Westen Argentiniens entschieden die Veranstalter, das Rennen bei Kilometer 179 vorzeitig zu stoppen. Über den Tagessieg gab die Zeitmessung am zweiten Kontrollpunkt den Ausschlag.

Dabei hatte der Spanier Carlos Sainz in seinem Peugeot das beste Ende für sich. Der Dakar-Sieger von 2010 übernahm mit seinem insgesamt 29. Etappensieg auch die Gesamtführung vor Stéphane Peterhansel (+ 7:03 Minuten).

Vorwurf gegen Peterhansel

Dem Rekordchampion drohte zwischenzeitlich Ungemach. Das X-raid-Team hatte behauptet, der Franzose habe auf der achten Etappe von Salta nach Belen einen illegalen Tankstopp eingelegt. Nach einer Untersuchung wurde Peterhansel (Peugeot) jedoch freigesprochen und darf das Rennen am Mittwoch fortsetzen. X-raid kündigte an, gegen diese Entscheidung in Berufung zu gehen.

Sainz lag zum Zeitpunkt des Abbruchs nur knapp vor einem Mini-Trio. Zweiter wurde mit zehn Sekunden Rückstand Erik van Loon aus den Niederlanden, 17 Sekunden hinter dem Sieger folgte der Finne Mikko Hirvonen.

Sebastien Loeb fiel einen Tag nach seinem glimpflich verlaufenen Überschlag weiter zurück. Der Franzose blieb mit seinem reparierten Peugeot mehrmals im Sand stecken und landete mit 1:13 Stunden Rückstand auf Sainz nur auf dem 18. Platz der Tageswertung.

Die Entscheidung über die Verkürzung der Etappe trafen die Veranstalter womöglich auch in Gedanken an den im Vorjahr tödlich verunglückten Motorradfahrer Michal Hernik. Der Pole war an den Folgen von Überhitzung und Dehydrierung gestorben.

Bereits zum Auftakt der Dakar 2016 hatten extreme Wetterverhältnisse in Argentinien für Chaos bei der Rallye Dakar gesorgt, so war nach schweren Regenfällen die erste Etappe abgesagt worden. In der Folge wurden Etappen wetterbedingt zum Teil gekürzt.

Toter bei Karambolage abseits der Rallye

Laut lokalen Medienberichten kam es am Dienstag im Umfeld der Dakar auch zu einem weiteren tödlichen Unfall. Demnach verstarb eine Person, nachdem es auf einer Schnellstraße in der argentinischen Provinz Cordoba zu einem Zusammenstoß mehrerer Fahrzeuge gekommen war. Der Unfall ereignete sich abseits der Rallye-Route in Juarez Celman, 700 km nordwestlich von Buenos Aires, wie die Nachrichtenagentur Dyn berichtete.

Verwickelt war offenbar auch der Mitsubishi des Franzosen Lionel Baud, der am Samstag bereits einen Zuschauer erfasst hatte. Der 63-jährige Bolivianer war später seinen schweren Verletzungen erlegen. Nun sollen ein Lastwagen vom Team Bauds, ein weiterer Lastwagen sowie vier private Fahrzeuge kollidiert sein. Einer der Fahrer sei gestorben, fünf weitere Personen wurden verletzt. Nach Angaben des Rundfunksenders Cadena3 befand sich am Steuer des Mitsubishi Bauds Beifahrer Thierry Dezeiraud. (sid/APA/red, 12.1. 2016)

Ergebnisse 9. Etappe, Autos:

1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP) Peugeot 2:35:31 Stunden – 2. Erik van Loon/Wouter Rosegaar (NED) Mini + 0:10 – 3. Mikko Hirvonen/Michel Perin (FIN/FRA) Mini 0:17 – 4. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/GER) Toyota 0:38 – 5. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA) Mini 2:04 – 6. Cyril Despres/David Castera (FRA) Peugeot 4:40 – 7. Stephane Peterhansel/Jean Paul Cottret (FRA) Peugeot 9:12

Gesamtwertung: 1. Sainz/Cruz 28:39:24 – 2. Peterhansel/Cottret 7:03 – 3. Al-Attiyah/Baumel 14:38 – 4. Hirvonen/Perin 34:50 – 5. De Villiers/von Zitzewitz 53:18 – 6. Yazeed Alrajhi/Timo Göttschalk (KSA/GER) 1:01:48. Weiter: 13. Sebastien Loeb/Daniel Elena (FRA/MON) Peugeot 2:16:54