Bozen – Der Asiatische Tigermücke Aedes albopictus gelang im vergangenen Sommer in Südtirol ein Rekord: Die durch aufgestellte Fallen ermittelte Eier-Anzahl habe sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, verglichen mit den ersten Erhebungen 2013 sogar vervierfacht, teilte das Land am Montag mit. Nun gelte es, Vorkehrungen für 2016 zu treffen.

Untersuchungsergebnisse des biologischen Labors der Landesumweltagentur würden zeigen, dass die ursprünglich in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen beheimatete Stechmückenart kaum aufzuhalten sei. "Mit der Tigermücke haben wir nun einen potenziellen Überträger von Viruserkrankungen vor Ort", sagte Alberta Stenico, Direktorin des Labors.

Explosionsartige Vermehrung

Der heiße Sommer 2015 habe die Vermehrung des Insekts begünstigt. "Bei diesem Wetter fühlte sich die Tigermücke in Südtirol sprichwörtlich wie zu Hause", so Stenico. Trotz anhaltender Trockenheit im Juli habe die Tigermücke in den Siedlungsräumen immer noch ausreichend Wasseransammlungen für ihre Vermehrung gefunden und konnte sich bei den hohen Temperaturen explosionsartig vermehren.

Sobald im Herbst die Temperaturen absinken und die Tageslänge kürzer werde, lege die Tigermücke kälteresistente Eier ab. "Leider sind Tigermückeneier extrem widerstandfähig, sie können Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius überdauern, Temperaturen wie sie in Gullys wohl kaum erreicht werden", sagte Edith Bucher vom Biologischen Landeslabor.

"Die Herausforderung des neuen Jahres wird es daher sein, die biologischen Abläufe möglichst früh, also bereits ab dem Frühjahr, einzuschränken", betonte Stenico. Dafür seien Maßnahmen der öffentlichen Hand wie Larvizidbehandlung der Gullys im öffentlichen Bereich, aber auch die Mithilfe und Zusammenarbeit der Bürger gefragt, fügte sie hinzu. (APA, 11.1.2016)