Ständiger Quell des Unmuts, Verkehrsteilnehmer, die sich eher dem Mobiltelefon als dem Verkehr widmen.

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Neues Jahr, neues Glück. Was sich so absehen lässt nach den ersten Tagen, muss sich das Glück für 2016 ordentlich was einfallen lassen. Weltpolitisch sowieso, da mangelt es ja nicht an Brennpunkten. Auch zwischenmenschlich ist derzeit tendenziell negativ Konnotiertes absehbar.

Kollekte für die Mailänder

Die Banken beispielsweise machen mobil und sperren eine Filiale nach der anderen zu. Unser Geld wollen sie natürlich trotzdem, aber bevorzugt virtuell. Heißt auf gut Deutsch: Wir machen zwar seit Jahren fast alles selbst, müssen dafür aber längere Wege auf uns nehmen – sofern wir uns weigern, mit unseren Geldgeschäften auf PC umzusatteln. Dabei fühlen wir uns ohnehin schon so schlecht, weil wir Privatkunden unserer Bank auf der Tasche liegen. Vielleicht machen wir heuer eine Kollekte für das nach Mailand abgezogene Ostgeschäft der Bank Austria. Sie kann es brauchen. Denn sie ist im Online-Banking tendenziell offline und geizt in ihren Selbstbedienungsshops sogar mit Erlagscheinen und behindert beim Zahlungsverkehr.

Verkehrstechnisch gibt es ebenfalls Handlungsbedarf für Lehrer und Verkehrspolitiker. Smartphone-Benutzer sind zunehmend wie Weiderinder unterwegs. Fußgänger tippen Kurznachrichten ins Handy, während sie den Zebrastreifen überqueren, Autofahrer spielen während der Fahrt Videogames – die digitale Welt verführt gnadenlos zu Unaufmerksamkeit. Davor schützt auch das selbstfahrende Auto nicht, sondern nur der Hausverstand. Den gibt es entgegen der Werbung aber nicht im Supermarkt. (Luise Ungerboeck, 13.1.2016)