Nebensache: Sebastian Loeb übernahm wieder die Führung.

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Salta – Die umstrittene Rallye Dakar hat in Bolivien ihr erstes Todesopfer in diesem Jahr gefordert. Auf der siebenten Etappe von der Salzwüste von Uyuni bis zum nordargentinischen Salta wurde ein Zuschauer vom Auto des Franzosen Lionel Baud erfasst. Der alleine am Streckenrand stehende 63-jährige Mann sei seinen Verletzungen erlegen, gaben die Organisatoren des Offroad-Abenteuers am Samstag bekannt.

"Die Ärzte konnten bei ihrer Ankunft nur noch den Tod des Mannes feststellen", wurde verlautet. Die Ursache des Unfalls bei Kilometer 82 des Teilstückes in Bolivien war vorerst unklar, ein Mitgrund könnten aber die Witterungsverhältnisse gewesen sein, musste die Etappe doch wegen schwerer Gewitter gar unterbrochen werden. Bolivianische Behörden haben an der Unglücksstelle mit ihrer Ermittlungsarbeit begonnen.

Immer wieder Todesfälle

Es war bereits der zweite negative Vorfall im Laufe der 38. Auflage der Traditionsveranstaltung. Zum Start der Rallye waren bereits zwölf Menschen in der argentinischen Stadt Arrecifes verletzt worden, als die Chinesin Guo Meiling beim kurzen und ungewöhnlich schnellen Prolog die Kontrolle über ihr Auto verloren hatte. Drei Personen davon erlitten schwere Verletzungen.

Seit 1979 hat es damit bereits mehr als 60 mit der Rallye in Zusammenhang stehende Todesfälle gegeben, 23 betrafen dabei aktive Fahrer. Einen ähnlichen Vorfall gab es seit dem Wechsel des Rennens aus Sicherheitsgründen von Afrika nach Südamerika im Jahr 2009 schon einmal. Im Jänner 2010 war der Deutsche Mirco Schultis von der Strecke abgekommen, in eine Zuschauergruppe gerast und hatte dabei eine 28-jährige Zuschauerin tödlich verletzt.

Loeb wieder in Führung

Indes hat Peugeot-Pilot Sebastien Loeb die Führung nach nur einem Tag zurückerobert. Der französische Rekordweltmeister belegte am Samstag auf dem siebenten Abschnitt Platz zwei hinter seinem spanischen Markenkollegen Carlos Sainz. Damit verdrängte er auf der 336-Kilometer-Etappe nach Salta in Argentinien Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel von Platz eins des Gesamtklassements.

Loeb liegt nun 1:58 Minuten vor Peterhansel. Sainz hat als Dritter 5:08 Minuten Rückstand. Für Peugeot war es der sechste Etappensieg in Serie, nachdem der erste Tagesabschnitt wegen schlechten Wetters abgesagt worden war. Auch die siebente Etappe musste wegen schwerer Gewitter unterbrochen werden. Während die Autos nach der Zwangspause ihre Fahrt fortsetzten, wurde das Teilstück bei den Motorrädern abgebrochen. Für Österreichs Hoffnung Matthias Walkner ist das Rennen nach einem Sturz vorbei, er erlitt einen Oberschenkelbruch und soll am Sonntag nach Hause transportiert werden. (APA; 9.1.2016)