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Wolfsburg – Volkswagen will nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" sowie der Sender NDR und WDR eine angesehene Persönlichkeit gewinnen, die den Konzern in den USA künftig bei Politik und Behörden vertritt. Damit solle im Zuge des Abgas-Skandals verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden.

"Wir brauchen einen Außenposten in den USA", werden Konzernkreise zitiert. Der Repräsentant solle einen Neuanfang glaubwürdig verkörpern. Ein VW-Sprecher wollte sich dazu am Samstag nicht äußern. "Personalspekulationen kommentieren wir nicht", hieß es auf Anfrage.

Eine Art Außenminister

Dem Bericht zufolge ist Christine Hohmann-Dennhardt, die das neu geschaffene Vorstandsressort für Integrität und Recht bei VW übernommen hat, die treibende Kraft hinter dem Plan. Die Juristin hatte zuvor in ähnlicher Funktion bei Daimler geholfen, eine Schmiergeldaffäre zu bewältigen. Daimler engagierte mit Ex-FBI-Chef Louis Freeh einen angesehenen Aufpasser, der darüber wachte, dass die Geschäfte nun sauber liefen. Das kam bei den US-Behörden gut an.

VW stelle sich aber nicht in erster Linie einen Chef-Aufpasser vor, sondern eher eine Art Außenminister, der Vertrauen schaffe, hieß es unter Berufung auf Konzernkreise weiter.

Das US-Justizministerium wirft Volkswagen in einer Klage vor, nach dem Bekanntwerden der Abgas-Affäre im September die Ermittlungen gebremst und behindert zu haben. (APA, 9.1.2016)