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John Legere kritisierte die Kritiker des neuen T-Mobile-Services "Binge On".

Foto: Reuters/Munoz

In einer Videobotschaft hat sich T-Mobile-Chef John Legere nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt. Die Vorgeschichte: Google und die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) hatten bei T-Mobiles neuem Angebot "Binge On" von einer dezidierten Drosselung gesprochen. Das Service bietet mobiles Streaming, ohne das Datenvolumen zu beanspruchen.

John Legere reagiert auf die Vorwürfe.

Mehr als 35 Partner

Legere reagierte auf den Vorwurf wütend – die Kunden würden "Binge on lieben und dadurch erheblich mehr Videos konsumieren". Von einer Drosselung zu reden wäre ein "semantisches Spielchen und absoluter Schwachsinn", kritisierte der T-Mobile-Chef weiters. Für den Dienst konnten mittlerweile mehr als 35 Partner gewonnen werden, darunter Netflix, Hulu und auch Sony.

T-Mobile: Wir optimieren doch nur!

Wird unterwegs eines der Services konsumiert, "optimiert" T-Mobile laut eigenen Angaben die Auflösung der Videodateien auf "DVD-Qualität (480p+)". Demgegenüber steht eine Messung der Electronic Frontier Foundation, die nachweisen konnten, dass der Konzern einfach die Datenübertragungsrate auf 1,5 Mbit/s drosselt. Vonseiten YouTube hieß es, dass "eine Senkung der Datenberechnung gut für den Nutzer sein kann". Eine generelle Drosselung der Videodienste ohne ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers lehne YouTube aber ab.

Auf Twitter wendete sich der T-Mobile-Chef auch an die US-Bürgerrechtsorganisation.

"Wer zur Hölle seid ihr eigentlich?"

Ob T-Mobile einen Rückzieher macht, wird sich weisen. Der Chef des Konzerns zeigte sich uneinsichtig – für ihn sei "Binge On" eine proprietäre Technik, die eine passende Übertragungsrate für mobile Streams auswähle. Der Bürgerrechtsorganisation hatte Legere nur eines auszurichten: "Wer seid ihr eigentlich und wer bezahlt euch?". (dk, 09.01.2016)