Zinedine Zidane (li) will einen ansehnlichen Kick spielen lassen. Cristiano Ronaldo und Co. sollen es richten.

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Madrid – Alle Augen sind am Samstag (20.30 Uhr) auf Zinedine Zidane gerichtet. Der frühere Weltklasse-Fußballer gibt im Heimspiel gegen Deportivo La Coruna sein Debüt als Cheftrainer von Real Madrid. Der Franzose hat bei seiner Amtsübernahme einen attraktiven Spielstil versprochen. Mit dem unter Vorgänger Rafael Benitez Gebotenen war man in Madrid alles andere als zufrieden.

"Es ist wichtig, einen attraktiven Fußball zu sehen, und das ist der Weg, den ich verfolgen werde", erklärte Zidane, der bisher das B-Team der Madrilenen mit dem Österreicher Philipp Lienhart betreut hatte. Der Franzose will alle seine Stars aufbieten – also auch das Offensivtrio Gareth Bale, Karim Benzema und Cristiano Ronaldo, das in Spanien als "BBC" bekannt ist. Zidane: "Die Idee ist, mit allen Dreien zu spielen."

Wie es gelingen soll, das Beste aus dem in dieser Saison bisher matten Starensemble herauszuholen, deutete Zidane nur an: "Angreifen, aber die Balance halten", sagte der 43-Jährige. Der frühere Spielmacher, dreifacher Weltfußballer des Jahres, muss seine Offensivstars dazu bringen, auch in der Defensive wieder mehr mitzuhelfen.

Wie Zidane, als Spieler ein begnadeter Regisseur, mit den vielen Stars im Real-Kader umgeht, bleibt abzuwarten. Real ist seine erste Station als Cheftrainer. An Durchschlagskraft steht "BBC" der Sturmabteilung des FC Barcelona mit Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar an nichts nach. Beide Offensivtrios halten bisher bei zusammen 35 Ligatoren, dennoch ist Barcas "MSN" in aller Munde. Die Katalanen liegen zwei Punkte vor Real auf dem zweiten Tabellenplatz. Sie empfangen am Samstag Abstiegskandidat Granada.

Zidane übernimmt Real auf dem dritten Rang. Der Rückstand auf den Stadtrivalen Atletico Madrid beträgt vier Punkte. Der Tabellenführer gastiert erst am Sonntag beim Fünften Celta de Vigo. Atletico könnte im Zweikampf zwischen den Erzrivalen Real und Barca wie schon 2014 der lachende Dritte sein. Das Team von Diego Simeone hat von den vergangenen acht Ligaspielen sieben gewonnen, sechs davon zu Null.

Unverkäuflich

Zudem hat Zidane seinen Superstar Cristiano Ronaldo am Freitag für "mehr als unverkäuflich" erklärt, wirkte damit anhaltenden Gerüchten über einen möglichen Abgang des Portugiesen entgegen.

"Cristiano ist die Seele dieses Madrider Teams. So lange ich hier bin, wird er nicht weggehen, das steht fest", versicherte Zidane in der Pressekonferenz vor seinem Debüt als Real-Trainer am Samstag zu Hause gegen Deportivo La Coruna. Bisher hat Zidane in seiner Trainerkarriere ein 4-2-3-1-System bevorzugt. Als Mittelstürmer ist sein Landsmann Karim Benzema vorgesehen

"Cristiano wird auf dem Flügel spielen und er wird auch in Zukunft das spielen, was kommt", erklärte Zidane. "Ich werde ihm ein paar Anweisungen geben, aber seine Statistiken sprechen für sich. Das Einzige, was ich mir wünsche, ist, dass er glücklich ist." Ronaldos Vertrag läuft nur noch bis 2018. So lange ist auch sein neuer Trainer an den Club gebunden. (APA/Reuters, 8.1.2016)