Berlin/Ankara – Zwei deutsche Tornado-Jets sind am Freitag erstmals vom türkischen Stützpunkt Incirlik zu Aufklärungsflügen im Syrien-Einsatz gestartet. Die Ziele seien den Piloten vom internationalen Hauptquartier in Katar vorgegeben worden, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam. Er wollte sich nicht dazu äußern, ob die Jets über Syrien oder dem Irak unterwegs waren.

Beide Länder zählen zum Einsatzgebiet. Nach Angaben aus Militärkreisen dauerten die Flüge knapp drei Stunden. Auch künftig sollen durchschnittlich zwei Maschinen pro Tag abheben. In der kommenden Woche will die Bundeswehr zwei weitere Jets nach Incirlik verlegen, dann stehen dort insgesamt sechs Tornados zur Verfügung.

Die Aufklärungsflüge sind Teil des Bundeswehreinsatzes gegen die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Außerdem versorgt ein ebenfalls in Incirlik stationiertes deutsches Tankflugzeug bereits seit Dezember Kampfjets der internationalen Koalition mit Treibstoff. Der französische Flugzeugträger "Charles de Gaulle" erhält im Persischen Golf Geleitschutz von einer deutschen Fregatte, und im Nordirak bilden Bundeswehrsoldaten seit einem Jahr kurdische Peschmerga-Kämpfer für den Einsatz gegen den IS aus. (APA, 8.1.2016)