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Foto: dpa/Oliver Berg

Der deutsch-ägyptische Autor Hamed Abdel-Samad schreibt in seinem Buch Mohamed. Eine Abrechnung über Sex in der arabischen Welt: "In den Ländern, in denen die Sexualität am stärksten tabuisiert ist, wie in Saudi-Arabien, Afghanistan, im Iran und in Ägypten, erreicht die sexuelle Belästigung von Frauen auf offener Straße inzwischen unerträgliche Dimensionen." Im Schatten des Arabischen Frühlings kam es auf dem Tahrir-Platz in Kairo zu massiven Belästigungen und Vergewaltigungen.

Und das importieren wir auch noch, sagen jetzt sehr viele. Das ist richtig und falsch zugleich. Es gibt gehäufte Hinweise, dass die massiven Übergriffe auf junge Frauen in Köln und anderswo von jungen Männern verübt wurden, die "arabisch oder nordafrikanisch" aussahen bzw. untereinander arabisch oder französisch sprachen. Die Polizei hält sich jedoch mit solchen Zuschreibungen zurück und hält auch andere Täter (Balkan) für möglich. Überdies seien es wohl keine Kriegsflüchtlinge, sondern Zuwanderer, die ohne Asylchance trotzdem hierbleiben.

Das sind allerdings Erklärungen und keine Entschuldigungen. Kein Staat, in dem Frauenrechte mühsam erkämpft (und gewahrt) werden, kann das dulden. Das bedeutet erhöhten Abschiebungsdruck für solche ohne Asylchance. Generell muss (vielleicht so wie in Norwegen) deutlich gemacht werden, was hier geht und was nicht. (Hans Rauscher, 6.1.2016)