Wako – Nach über einem Jahrzehnt angestrengter Forschung dürfen japanische Forscher nun den Lohn ihrer Mühen einstreifen: Die International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) hat offiziell anerkannt, dass das Team um Kosuke Morita vom RIKEN Nishina Center for Accelerator-based Science (RNC) das Element 113 entdeckt hat.

Superschwere Elemente wie dieses sind extrem instabil. Sie müssen künstlich hergestellt werden, indem Atomkerne leichterer Elemente mit anderen Teilchen beschossen werden und zu einem neuartigen Kern verschmelzen, der allerdings fast sofort wieder zerfällt. Die von den japanischen Forschern erzeugten Isotope des Elements 113 etwa hielten weniger als eine tausendstel Sekunde. Forscher hoffen allerdings mit solchen Versuchen, auf eine bislang unbekannte "Insel der Stabilität" zu stoßen, die superschwere Elemente mit längerer Halbwertszeit umfasst.

Premiere

Die RIKEN-Forscher haben in den vergangenen Jahren mehrfach die Erzeugung des Elements 113 gemeldet – erst jetzt hat die IUPAC aber anerkannt, dass die beobachteten Zerfallsketten tatsächlich zweifelsfrei auf das neue Element zurückzuführen sind.

Auch aus dem russischen Kernforschungszentrum in Dubna war bereits die Erzeugung von Element 113 gemeldet worden. Mit der IUPAC-Entscheidung ist es nun aber an Moritas Team, einen Namen für das Element zu finden, das bislang nur die provisorische Bezeichnung "Ununtrium" (für 113) trägt. Es wird seinen Platz zwischen Copernicium (112) und Flerovium (114) einnehmen und ist offiziell das erste in Asien entdeckte Element. (red, 5. 1. 2016)