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Akuter Husten klingt meist innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst ab. Dauert er länger als vier Wochen, sollte der Kinderarzt aufgesucht werden.

Foto: AP/STAN LIM

Es ist ein Dilemma, das in der kalten Jahreszeit vielen Kindern und ihren Eltern den Schlaf raubt: Husten. Oft dauert er viele Tage, laut Definition kann akuter Husten bis zu drei Wochen dauern. Meist wird er durch Viren verursacht – deshalb ist auch der Einsatz von Antibiotika vollkommen sinnlos.

In der Vergangenheit wurden oft kodeinhaltige Hustentropfen eingesetzt, die den Hustenreiz stoppen. Anlässlich einer neuen Anwendungsbeschränkung durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) darf Kodein als Morphin-Derivat aber nicht mehr bei Kindern unter zwölf Jahren eingesetzt werden.

Unzureichende Belege

Die unabhängige medizinische Nachrichtenplattform "Arzneitelegramm" wollte herausfinden, ob es andere Arzneimittel gegen Husten gibt, die sich in Studien als wirksam herausgestellt haben. Untersucht wurden Präparate, die versprechen, den Husten zu stillen beziehungsweise das Abhusten von Schleim zu erleichtern. Dazu zählen chemische und pflanzliche Mittel mit Wirkstoffen wie Ambroxol, Acetylcystein, Pentoxyverin beziehungsweise Eibischwurzel, Isländisch Moos und Spitzwegerich.

Laut Recherchen von "Arzneitelegramm" fehlt es aber an hinreichend guten Studien. Die Wirksamkeit dieser Mittel ist unzureichend belegt.

Konkrete Ergebnisse

Einreibemittel: Sie enthalten zum Beispiel Kampfer, Eukalyptusöl oder Menthol, riechen also irgendwie "gesund". Berühren Kinder etwa ihre eingeriebene Brust und greifen sich dann in die Augen, kann das brennen. Deshalb sollten Kinder unter zwei Jahren nicht mit solchen Präparaten eingerieben werden. Außerdem beeinflussen diese Mittel den Husten nicht besser als ein Placebo (Scheinmedikament) aus Vaseline.

Hausmittel Honig: Tatsächlich gibt es Hinweise aus Studien, dass Honig den nächtlichen Husten von Kindern besser lindert als ein Placebo – in diesem Fall Dattelsirup. Aber Achtung: Honig ist für Kinder unter einem Jahr absolut tabu, denn er kann Bakterien enthalten, die für Säuglinge lebensgefährlich sind (Säuglingsbotulismus = Vergiftungsgefahr).

Die Quintessenz: Abwarten, Tee trinken und einen Luftbefeuchter aktivieren. Sagt auch die EMA: Atemluft befeuchten und viel trinken. Irgendwann besiegt der Körper die Hustenviren von selbst. (red, 6.1.2016)