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"Der8auer" trieb seinen Prozessor über sieben GHz (Symbolbild).

Im Wettlauf darum, wer seinen Computerprozessor die meiste Rechenleistung abringen kann, hat ein Nutzer eine neue Rekordmarke gesetzt. Der Tüftler Roman Hartung, auch bekannt unter dem Pseudonym "der8auer", hat seine CPU erfolgreich auf mehr als sieben GHz (7.007,85 MHz) übertaktet und damit einen neuen Rekord aufgestellt.

Wie "PC Games Hardware" berichtet, ist es das erste Mal, dass es jemanden gelungen ist, einen Prozessor von Intels aktueller Skylake-Generation über die 7.000-MHz-Marke zu takten, ohne dessen Hitzetod herbeizuführen. Die CPU des Modells Core i7-6700K läuft im Grundzustand eigentlich mit 4,0 GHz. Als Basis wurde ein Maximus-VIII-Gene-Mainboard von Asus verwendet.

Flüssigstickstoff und Single-Core-Betrieb

Bestätigt wurde der Rekord über die Monitoringsoftware CPU-Z. Für den Erhalt eines akzeptablen Temperaturniveaus während des Experiments kam flüssiger Stickstoff zum Einsatz, der unter Overclockern als Goldstandard gilt.

Das System selbst lief, wohl ebenfalls zur Wahrung besserer Temperatureffizienz, lediglich mit einer Geforce-620-Grafikkarte, die auf Office- und Multimedia-Anwendungen ausgelegt und passiv gekühlt ist. Zum Erreichen der hohen Taktrate wurden zudem drei der vier Rechenkerne stillgelegt und das Hyperthreading deaktiviert.

Absoluter Rekord bei 8,7 GHz

Während "der8auer" damit den bisherigen Skylake-Rekord von 6.998,88 MHz knapp überbieten konnte, liegt der absolute MHz-Rekord über 8,7 GHz. Dieser wurde im Sommer 2014 vom finnischen Overclocker "The Stilt" mit einer FX-8370 von AMD erzielt. Da Intel und AMD für ihre Desktop-Prozessoren aber auf unterschiedliche Konzepte hinsichtlich Performance und Design setzen, ist ein direkter Vergleich nicht ohne weiteres möglich.

Für den Alltagseinsatz haben derlei Experimente im "Extreme Overclocking" freilich keine Relevanz, vielmehr wollen die wagemutigen Hardware-Tester die Grenzen des Machbaren ausloten. Viele Prozessoren lassen sich, gute Kühler vorausgesetzt, relativ gefahrlos um einige hundert MHz übertakten, während im Vollbetrieb mit allen Kernen die Systemstabilität weiterhin gewährleistet ist. (gpi, 5.1.2016)