Der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) hat für die Stadt seine ehemalige Kanzlei beauftragt.

Foto: apa/FPÖ Wels

Wels – Der neue Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) muss sich wegen eines Auftrags an seine ehemalige Anwaltskanzlei Kritik gefallen lassen. Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" am Dienstag berichteten, beauftragte die Stadt in einem Streit mit einem Einwohner die Kanzlei Haas, Frank, Schilchegger-Silber & Rabl (HFSR), deren Partner Rabl war. Schon in der Vergangenheit trieb die Kanzlei für städtische Wohnungsgenossenschaften Mietrückstände ein.

Rabl, der bei seinem Amtsantritt im Oktober die HFSR-Beteiligung ruhend stellte, muss sich nun Nachfragen des Koalitionspartners anhören. ÖVP-Chef Peter Csar fordert in den "OÖN" die Veröffentlichung einer Liste jener Anwälte, die von der Stadt beauftragt werden. "Bei seriöser Politik gibt es keine Freunderlwirtschaft", sagt Csar.

Rabl: "Nichts Neues"

Rabl will indes keinen Fehler gemacht haben. Es würden immer die gleichen vier Kanzleien die Auftrage erhalten, sagte der Stadtchef den "OÖN". Die Vergabe an befreundete Unternehmen sei zudem nichts Neues. "Auch SP-Gemeinderat Karl Schönberger liefert Böden, die in Gebäuden der Stadt verlegt werden", so Rabl. Für den STANDARD waren Rabl und die HFSR-Kanzleileitung urlaubsbedingt nicht zu erreichen. (red, 5.1.2016)