San Francisco/Washington – Die US-Notenbank Federal Reserve wird nach Einschätzung von Fed-Mitglied John Williams in diesem Jahr drei bis fünf Mal die Leitzinsen anheben. Ein solches Vorgehen sei sinnvoll, sagte der Chef der Fed von San Francisco zum Wochenauftakt dem Sender "CNBC". Die US-Wirtschaft sei in einer "sehr guten Verfassung" und der Stellenaufbau gehe weiter.

Das Bruttoinlandsprodukt in den USA dürfte dieses Jahr rund zwei bis 2,25 Prozent wachsen. Die Inflation nähere sich zudem der von der Fed anvisierten Zwei-Prozent-Marke. Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins am 16. Dezember erstmals seit fast zehn Jahren wieder erhöht: Er liegt jetzt in einer Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent. Seit Dezember 2008 lag der Schlüsselsatz für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld zwischen null und 0,25 Prozent.

Mit Blick auf die schwachen Konjunkturdaten aus China sagte Williams, dass er nicht überrascht oder besorgt sei. Die Konjunkturabschwächung in der Volksrepublik stelle kein systemisches Risiko für die USA dar. Mit einem rabenschwarzen ersten Handelstag waren Asiens Börsen ins neue Jahr gestartet und hatten die Aktienmärkte weltweit mit nach unten gezogen. Auslöser der Kurseinbrüche waren am Montag schwache Daten zur chinesischen Industrie, die Sorgen um die Entwicklung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft schürten. Die chinesische Industrieproduktion schrumpfte im Dezember den zehnten Monat in Folge. (APA, 4.1.2016)