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Foto: APA/EPA/STEFFEN SCHMIDT

Österreicher stellen sich selbst gern in den Matschker-Modus. Die Steuerreform? Naaa, des bringt nix, mir überhaupt schon gor nix, weil die da oben ...

Nach einer STANDARD-Umfrage glauben nur 29 Prozent, dass die Steuerreform sie und ihre Familien entlasten würde. So viel zur Aufklärungsarbeit der Regierung (und der Medien).

Faktum ist, dass praktisch alle Einkommensbezieher von der Tarifsenkung (mehr ist es nicht) profitieren, bis auf 400 Personen, die über eine Million jährlich verdienen. Höchst notwendig war etwa die Senkung des sogenannten Eingangssteuersatzes von happigen 36,5 auf 25 Prozent. Nun wird nicht jeder, der über der Bemessungsgrundlage (11.000/Jahr) verdient, gleich mit dem Fallbeil behandelt. Tatsache ist, dass eher die (teils unternehmerische) Mittelschicht dafür bezahlen muss: Die Registrierkasse macht zwar mit klarer Steuerhinterziehung Schluss, aber viele haben eben nur in diesem Graubereich überlebt. Oder wollen sich die Bürokratie nicht mehr antun. Dazu die massiv angehobene Grunderwerbssteuer bei Erbschaften und Schenkungen – diese Teile der Steuerreform wenden sich gegen bürgerliche Schichten.

Was ist die Gegenleistung des Steuerstaats? Werden irgendwo sinnlose Förderungen abgebaut, und/oder wird an der Verwaltung gespart? Das glaubt niemand, und da liegt vielleicht eine Ursache für den geringen Glauben an die Steuerreform. (Hans Rauscher, 4.1.2016)