Bild nicht mehr verfügbar.

Donald J. Trump ist nicht nur der US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner, sondern auch Immobilienentwickler. Genauso wie sein Vater, Frederick Trump Jr., und sein Großvater Frederick Trump (eigentlich Friedrich Trump). Letzterer emigrierte 1885 aus Deutschland und machte mit Immobilien ein Vermögen. Ende des 19. Jahrhunderts baute Frederick Trump im US-Bundesstaat Washington und in der heutigen kanadischen Provinz British Columbia Restaurants, Hotels und Bordelle für die vielen tausenden Goldsucher am Klondike River.

Mit der Hinterlassenschaft seines verstorbenen Vaters stieg Frederick "Fred" Trump Jr. (der Vater Donald Trumps) mit 15 Jahren in das Geschäft seines Vaters ein. Im Zweiten Weltkrieg baute Fred Kasernen und Souterrainwohnungen für die Navy an der Ostküste. Das Justizministerium klagte 1973 gegen die Firma Trump Management, weil sie sich weigerte, Wohnungen an Schwarze zu vermieten. Bei seinem Tod im Jahr 1999 hinterließ er etwa 300 Millionen US-Dollar und eine beeindruckende Bilanz: 27.000 erbaute "leistbare" Wohneinheiten in Wohnanlagen und Reihenhäusern.

Das Foto zeigt seinen Sohn Donald J. Trump im Mai 2007 vor der Baustelle des Trump International Hotel & Tower Chicago.

Foto: AP/Arbogast

Donald J. Trump kaufte und sanierte schon während seines Bachelor-Studiums Häuser. Von Anfang an war es sein konkretes Ziel, Immobilienkönig von New York zu werden. 1974 übernahm er das Unternehmen seines Vaters.

Der Trump Tower an der Fifth Avenue in Midtown Manhattan, New York City ist eines der berühmtesten Gebäude der Trump Organization. Der Tower ist seit seiner Eröffnung im Jahr 1983 das Aushängeschild des Imperiums. Vor einem Jahr, am 16. Juni 2015, verkündete der oft nur "The Donald" gerufene US-Milliardär dort seine Absicht, als US-Präsident zu kandidieren.

Mit 202,4 Metern ist der Trump Tower in der Liste der höchsten Gebäude von New York City aktuell die Nummer 65. Das Wohn- und Bürogebäude wurde vom US-Architekten Der Scutt entworfen. An der Adresse 725 Fifth Avenue stand zuvor ein Flagship-Kaufhaus des Unternehmens Bonwit Teller. Trump kaufte es 1980 und ließ es abreißen.

Fotos: Wikimedia

Der Bau ab Anfang der 1980er-Jahre sorgte gleich in mehrerlei Hinsicht für Aufregung: Zunächst, weil Trump versprochen hatte, wertvolle Art-Deco-Skulpturen aus dem alten Kaufhaus zu bewahren und sie dem Metropolitan Museum of Art zu vermachen. Dieses Versprechen hielt er jedoch nicht ein, die Skulpturen wurden zerstört. Das soll auch bei Architekt Scutt für Empörung gesorgt haben.

Außerdem wurden beim Abriss des Kaufhauses und beim Bau des Trump Towers mehrere hundert illegale polnische Arbeiter beschäftigt – zu Hungerlöhnen, für Zwölf-Stunden-Schichten, sieben Tage die Woche. Manche von ihnen bekamen nie Geld für ihre Arbeit, weil die Baufirma pleite ging. In den 1990er-Jahren wurde weiters bekannt, dass Trump auf Betonfirmen vertraut hatte, die im Einfluss zweier Mafia-Firmen standen.

Foto: imago/ZUMA Press

Bild nicht mehr verfügbar.

Anfang der 1980er-Jahre begann Donald Trump sich in der Glücksspielbranche von Atlantic City in New Jersey zu engagieren. Er baute Casinos und Hotels, ab Mitte der 1990er-Jahre lief das Geschäft aber schlecht. Seine Holding wurde immer wieder zahlungsunfähig.

2014 fiel Trump Entertainment Resorts dem Niedergang der Gambling-Industrie von Atlantic City zum Opfer. Das Trump Plaza und Trump Marina wurden geschlossen.

Foto: Reuters/Latif

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Schließung des "Trump Taj Mahal" konnte in letzter Minute durch eine Einigung mit der Gewerkschaft abgewendet werden. Trump hatte es 1988 im Rohbau übernommen und fertiggebaut. Eröffnet wurde es 1990 mit einem Auftritt von Michael Jackson.

Die Trump Entertainment Resorts waren schon lange zuvor in finanzielle Schwierigkeiten geschlittert. Viermal musste man Gläubigerschutz nach "Chapter 11" anmelden, das erste Mal schon 1991, weil man sich mit dem Bau des angeblich eine Milliarde Dollar teuren "Taj Mahal" übernommen hatte. Nach den beiden letzten Insolvenzen 2009 und 2014 wurde umstrukturiert: Mehrere Häuser wurden abgegeben, Donald Trump verließ das Management 2009, mittlerweile ist er nur noch geringfügig beteiligt. Das Trump Taj Mahal ist mittlerweile auch die einzige verbliebene Immobilie des Unternehmens.

Foto: AP/Parry

Bild nicht mehr verfügbar.

Zurück zur Trump Organization: Zu deren Vorzeige-Immobilien zählt neben dem Trump Tower (siehe Bild 1) auch der Trump World Tower am United Nations Plaza in NYC. Er ist um ganze 60 Meter höher als der Trump Tower und mit insgesamt 262 Metern aktuell das 15.-höchste Gebäude der Stadt. Allerdings gehört der Turm nicht mehr Donald Trump, denn die 376 Wohnungen wurden als Eigentumswohnungen abverkauft. Eine davon ging übrigens an Sophia Loren.

Der Trump World Tower war bis 2011 das höchste Wohnhochhaus New Yorks. Das Penthouse in den oberen beiden Etagen hatte mehr als 1.800 Quadratmeter. Es stand für 58 Millionen Dollar zum Verkauf, fand aber keinen Abnehmer. Es wurde schließlich zu vier kleineren Einheiten umgebaut.

Skurriles Detail am Rande: Das Gebäude hat laut der Beschriftung an den Aufzügen 90 Stockwerke. Tatsächlich sind es aber nur 72. Grund für die Verwirrung stiftende Divergenz ist ein einfacher Trick – es wurde aus marketingtechnischen Gründen etwas geflunkert.

Foto: Reuters/Hill, AP/Willens

Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Marketing-Genie war Donald Trump schon immer. Dazu gehört eben auch, dass bei weitem nicht alle Gebäude, die seinen Namen tragen (weltweit sind es fast drei Dutzend) ihm bzw. seiner Firma gehören. Obwohl er sich 2009 vollständig aus dem Casinogeschäft zurückgezogen hat, verkauft er weiterhin Lizenzen seines erfolgversprechenden Namens.

Und auch in anderen Branchen hat er seinen Namen verliehen, etwa für das Computerspiel "Donald Trump's Real Estate Tycoon", den "Trump Vodka" oder die "Trump Steaks".

Foto: AP/Green

In den 1990er-Jahren hat Trump das Gebäude namens 40 Wall Street bzw. The Manhattan Company Building erworben. Später wurde es von ihm in The Trump Building umbenannt. Das in den 1930ern erbaute Gebäude hat 70 Stockwerke. Obwohl einst ein Umbau der oberen Etagen zu Eigentumswohnungen geplant war, ist es bis heute ein reines Büroobjekt.

Foto: Wikimedia/ChrisRuvolo

Das Trump Ocean Club International Hotel and Tower in Panama City verfügt über 70 Stockwerke, 369 Hotel-Apartments und 700 Eigentumswohnungen. Daneben gibt es 1500 Parkplätze, ein Casino, Geschäfte und einen Yacht-Club. Es wurde von den Architekten Arias Serna Saravia entworfen und 2011 eröffnet.

Foto: wikipedia/Mariordo (Mario Roberto Durán Ortiz)/[cc;3.0;by]

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Trump Towers in Istanbul bestehen aus zwei Türmen. Sie waren das erste Gebäude, das Trump in Europa errichtet hat. Ein Turm ist ein Bürogebäude, im anderen befinden sich 200 Wohnungen.

Die Türme gehören dem türkischen Geschäftsmann Aydın Doğan, der Trump Lizenzgebühren für die Nutzung seines Namens bezahlt. Medienberichten zufolge überlegt dieser, sich von den Türmen zu trennen, nachdem Trump dazu aufgerufen hat, Muslimen die Einreise in die Staaten zu verbieten.

Foto: Reuters/Sezer

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Trump Tower in Toronto ist 281 Meter hoch und verfügt über 16 Aufzüge. Im Gebäude gibt es ein Luxushotel mit 1700 Quadratmeter großem Spa-Bereich und Eigentumswohnungen.

Foto: AP/O'Connall

Bild nicht mehr verfügbar.

Für erste Adressen hatte "The Donald" immer schon sehr viel übrig: Das ebenfalls in den 1930ern erbaute, weltberühmte Empire State Building (im Bild links, rechts das Chrysler Building) gehörte von 1994 bis 2002 zumindest zur Hälfte Trump. Damals erwarb er es gemeinsam mit einem japanischen Partner um 42 Millionen Dollar. Der niedrige Kaufpreis hatte unter anderem damit zu tun, dass das Gebäude noch bis 2076 verpachtet ist. 2002 verkaufte man es für 57,5 Millionen Euro an den langjährigen Pächter Empire State Building Associates.

Foto: APA/EPA/Mabanglo

Bild nicht mehr verfügbar.

Zwei seiner bekanntesten Türme zieren auch das Cover des "Trump-Malbuchs", das es seit Dezember um 11,99 Dollar zu kaufen gibt: Das 2009 eröffnete, 423 Meter hohe Gebäude "Trump International Hotel and Tower" in Chicago (links) sowie das 2008 fertiggestellte "Trump Hotel" in Las Vegas (190 Meter). (mapu, bere, 15.6.2016)

Weiterlesen

Die besten Hochhäuser der Welt

Fotos: Wikimedia, Reuters/Snyder, AP/Jacobson