Berlin – Nie zuvor habe die Rote Liste gefährdeter Arten so viele Einträge verbucht wie im vergangenen Jahr. "Tiere und Pflanzen, sogar ganze Ökosysteme verschwinden, dabei ist jede Art einmalig und ein Wert an sich", sagte WWF-Vorstand Eberhard Brandes. Als Hauptursachen nennt die Organisation Wilderei, Raubbau, Ressourcen-Gier und den Klimawandel.

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Besonders von der Wilderei betroffen sind nach wie vor Afrikas Wildtiere: Elefanten und Nashörner seien dort 2015 zu Hunderten und Tausenden illegal abgeschossen worden.

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Auf Mauritius traf es dem WWF zufolge Tausende Maskaren-Flughunde: Behörden sprachen sich für deren Tötung aus, weil sie angeblich Schäden beim Obstanbau verursachten.

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Wilderei machen die Umweltschützer auch für den drastischen Rückgang der Zahl Afrikanischer Geier verantwortlich: Diese sank seit Mitte der 80er-Jahre um die Hälfte. Da die Vögel Wildhütern oft anzeigen, wo Wilderer zugange sind, fallen sie Letzteren oft selbst zum Opfer.

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Auch der illegale Handel seltener Pflanzen zieht zum Teil drastische Konsequenzen nach sich: Seltene Orchideen aus den asiatischen Tropen etwa stuft der WWF als begehrtes Schmuggelgut ein. Die Folge: Alle der mehr als 80 Frauenschuh-Arten stünden seit 2015 auf der Roten Liste.

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Eine verheerende Seuche dezimierte 2015 den Bestand an Saiga-Antilopen in Kasachstan: Dort sind dem WWF zufolge im Frühjahr bis zu 85 000 Exemplare verendet. Experten nehmen angesichts des Ausmaßes an, dass auch Umweltfaktoren eine Rolle spielten.

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Es gibt aber auch Lichtblicke: Die Population des gefährdeten Iberischen Luchses etwa habe sich wieder auf mehr als 300 Exemplare erhöht.

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Dank eines Schutzgebiets nahe Wladiwostok in Russland gebe es inzwischen auch wieder rund 70 Amur-Leoparden.

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Ein gute Nachricht gibt es auch vom Großen Panda: Dessen Population sei in den vergangenen Jahren wieder auf mehr als 1.860 Tiere angewachsen.

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Mit dem Wolf wertet der WWF auch ein Tier als Gewinner, das wieder in Deutschland heimisch ist: Mehr als 30 Rudel seien unterwegs, Tendenz steigend. Konflikte mit Tierhaltern seien aber in einigen Regionen vorprogrammiert. (APA, red, 4.1.2015)

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