Guatemala-Stadt – Bei Auseinandersetzungen zwischen Häftlingen in einem Gefängnis im Osten von Guatemala sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Weitere 24 Gefangene seien bei den Kämpfen zwischen zwei Gruppen zu Silvester verletzt worden, teilte die Gefängnisverwaltung des mittelamerikanischen Landes am Freitag mit. Laut Medienberichten wurden zwei der Opfer geköpft und die Leichen dann angezündet.

Am Freitag rückte die Bereitschaftspolizei in die Haftanstalt ein. Die Beamten entdeckten Durchbrüche in den Mauern, die auf einen Ausbruchsversuch hindeuteten. "Einige versuchten, die gewalttätigen Ereignisse zu nutzen, um zu fliehen", sagte Innenministerin Eunice Mendizabal.

Bei einer Durchsuchung des Gefängnisses vor zwei Wochen waren Waffen und Drogen sichergestellt worden. "Dank dieser Razzien hatten die Häftlinge keine Waffen zur Verfügung", sagte die Ministerin nach einem Rundgang durch die Haftanstalt. Wie es dennoch zu den Enthauptungen gekommen sein soll, blieb unklar.

Das Gefängnis von Puerto Barrios ist stark überbelegt. In der auf maximal 400 Gefangene ausgelegten Anstalt sind derzeit 987 Menschen inhaftiert. Sie werden von lediglich 62 Justizvollzugsbeamten bewacht. (APA, 3.1.2016)