Damaskus – Im Nordosten Syriens sind am Mittwoch bei drei Bombenanschlägen auf Restaurants in der von Kurden kontrollierten Stadt Kamishli an der Grenze zur Türkei Dutzende Menschen verletzt oder getötet worden. Mindestens einer der Sprengsätze wurde nach Angaben der Opposition von einem Selbstmordattentäter gezündet. Zu den Anschlägen bekannte sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Die der Opposition nahestehende und in London ansässige Syrische Beobachtungsgruppe für Menschenrechte teilte mit, mindestens 16 Menschen seien getötet worden. Mehr als 30 Menschen seien zudem verletzt worden. Die Sprengsätze seien in einem Gebiet detoniert, in dem viele Christen wohnten. Die Beobachtungsgruppe berichtete von drei Explosionen, nannte aber keine Details.

Auch ein Sprecher der Kurden-Miliz YPG bezeichnete den IS als Urheber. Die radikal-islamische IS-Miliz und die YPG liefern einander im Nordosten Syriens erbitterte Kämpfe. In den vergangenen Wochen hat der IS bereits eine ganze Reihe von Anschlägen in den Kurden-Gebieten verübt. Die YPG ist ein wichtiger Verbündeter der von den USA geführten Allianz im Kampf gegen den IS. Die IS-Miliz hat weite Teile Syriens und des Nachbarlandes Irak unter ihre Kontrolle gebracht und über die Staatsgrenze hinweg ein Kalifat ausgerufen.

Kamishli liegt in der Provinz Hassaka an der Grenze zur Türkei. Die Stadt wurde in diesem Jahr schon von mehreren Anschlägen erschüttert. Einige Teile Kamishlis stehen unter Kontrolle kurdischer Milizen. Die Anschläge ereigneten sich laut der Beobachtungsstelle in einem von den Regierungstruppen kontrollierten Stadtteil. (APA/Reuters, 31.12.2015)