Türkische Internetserver sind nach Angaben von Web-Administratoren seit Montag Ziel von intensiven Hackerangriffen geworden. Wer hinter den Cyberattacken stecke, sei bisher unklar, sagten Internetexperten am Mittwoch. Die türkische Domainverwaltung Nic.tr erklärte, die Angriffe seien von "organisierten Quellen" im Ausland ausgegangen.

Spekulationen

In lokalen Medien wurde darüber spekuliert, dass Russland hinter den Angriffen stecken könnte, bei denen eine Flut von Daten über die türkischen Server geleitet wurde. Diese Attacken können dazu führen, dass die Computersysteme unter der Last der Datenanfragen kollabieren. Die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei sind gespannt, seit die türkische Luftwaffe ein russisches Kampfflugzeug in Syrien abgeschossen hat.

Das türkische Internet war aber schon früher Ziel von Angriffen geworden. So hatte eine sogenannte Syrische Elektronische Armee erklärt, sie habe E-Mail-Konten der türkischen Regierung geknackt. Hinter dieser Gruppierung stecken vermutlich Hacker, die loyal zum syrischen Präsidenten Bashar al-Assad stehen, dessen Abdankung die Türkei fordert.

Ankündigung

Die Hacker-Gruppe Anonymous hatte zudem am vergangenen Wochenende ein inzwischen entferntes Video ins Netz gestellt, in dem sie ankündigen, die Angriffe würden fortgesetzt, wenn die Türkei nicht die Unterstützung der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) einstelle. (APA, 23.12.2015)