New York – Jakob Pöltl hat am Samstag mit der University of Utah ein wahrlich "besonderes Spiel" in der US-College-Meisterschaft gewonnen. Die Utes bezwangen Champion Duke im New Yorker Madison Square Garden 77:75 nach Verlängerung. Der Wiener war trotz Foulproblemen mit 19 Punkten auch im elften Saisonspiel zweistellig und verbuchte mit zudem 14 Rebounds ein "Double-Double".

Die heimische NBA-Hoffnung hatte in der "berühmtesten Arena der Welt" schon einen fantastischen Start aufs Parkett gelegt. Bereits nach fünf Minuten standen für den 20-Jährigen acht Punkte, vier Rebounds und ein Assist zu Buche. Auch deshalb lagen die Utes voran. Nach einer kurzen Verschnaufpause durch Coach Larry Krystkowiak durfte Pöltl den "Garden" weiter rocken.

Das dem Wiener angelastete zweite Foul (16.) erhitzte die Gemüter der Utes-Fans. Pöltl blieb danach bis zur Halbzeit auf der Bank, sein Team in einer spannenden Partie dennoch knapp voran (33:30). Als der Wiener bereits unmittelbar nach dem Seitenwechsel das dritte Vergehen "aufgebrummt" bekam, übernahm Kollege Kyle Kuzma (Topscorer mit 21 Punkten) zwischenzeitlich beinahe im Alleingang die Verantwortung in der Offensive. Die Utes legten auf 42:33 (26.) vor, aber der Champion schlug rasch zurück. Mitte der zweiten Spielhälfte sah sich Utah 44:49 im Rückstand, sehr zur Freude der Dukes-Fans, die klar in der Mehrheit waren.

Krystkowiak hatte in der Zwischenzeit seinen österreichischen Center wieder gebracht, der jedoch rasch mit dem vierten Foul (31.) belastet war. Dennoch leistete Pöltl in der Schlussphase der regulären Spielzeit tolle Defensivarbeit und verhinderte damit zweimal gegnerische Treffer. Mit dem letzten Angriff hätten die Utes schon nach 40 Minuten für die Entscheidung sorgen können. Die Verlängerung (vier Punkte und drei Rebounds von Pöltl, der 32 Sekunden vor dem Ende sein fünftes Foul beging) kontrollierten sie dann jedoch – bis auf Zittern am Ende – und feierten den neunten Sieg in der elften Saisonpartie.

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Die Nummer 42, Jako Pöltl, feiert mit seinen Kollegen den Sieg.
Foto: Reuters/Penner

Im Gespräch hatte der ÖBV-Internationale den NCAA-Schlager schon am Vorabend als "besonderes Spiel" bezeichnet, mit einem derartigen Verlauf freilich nicht rechnen können. Pöltl nannte einerseits die Chance zur – letztlich genützten – "Revanche" für das Out im Achtelfinale im März gegen den späteren Champion (57:63), andererseits den Spielort Madison Square Garden.

In der Nacht auf Mittwoch wartet auf die Utes in Salt Lake City noch Delaware State. Danach wünscht sich Pöltl nichts mehr als "ein schönes Weihnachtsfest mit der Familie", die bereits nach New York eingeflogen war und erfolgreich die Daumen gedrückt hatte. (APA, 19.12.2015)