Peter Hackmair, Ex-Fußballprofi und nun ORF-Experte. Hier mit der unverfänglichen Botschaft: "Mut verändert".

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Wien – Seit Sommer belebt der ehemalige Fußballprofi Peter Hackmair die ORF-Fußballberichterstattung mit seinen Expertisen. In einem Interview mit dem STANDARD sagt er im August, dass es ihm wichtiger sei, "gewisse Botschaften zu transportieren, als irgendeinen Sponsor zu vertreten". So eine Botschaft wollte Hackmair kürzlich bei einem Einsatz als ORF-Analytiker auf seiner "Hühnerbrust" anbringen, wie er in seinem Blog schreibt. Ein Pickerl mit der Aufschrift: "Refugees Welcome", was ihm der ORF untersagte.

Mit der Begründung, dass es eine politische Botschaft sei. Grundsätzlich dürfen ORF-Experten laut Hackmair zwei Sponsoren auf ihrer Brust präsentieren. Nicht werben dürfen Analytiker etwa für hochprozentigen Alkohol und Zigarettenmarken. Seinen Angaben zufolge liege das Limit bei 14 Prozent Alkohol, was Bier und Wein nicht inkludieren würde.

Hackmair schreibt in einem Blogeintrag, in dem er über seine Möglichkeiten, "bewusst" Werbung zu machen, philosophiert: "Sogar REFUGEES WELCOME war der Rechtsabteilug des ORF zu politisch. Ich nahm die Refugees weg und wir einigten uns auf WELCOME – eine menschliche Aussage, die aufgrund der enormen Präsenz der Flüchtlingsthematik ohnehin (auch) politisch interpretiert wurde."

In einem Statement, das der ORF dem STANDARD übermittelt, argumentiert der Sender die Entscheidung wie folgt: "Jede Fernsehsendung steht unter der Anforderung der Ausgewogenheit und Objektivität. Wenn ein permanenter TV-Experte erkennbar für gesellschafts-politische Anliegen eintritt, die nichts mit seinem Aufgabengebiet bzw. dem Spektrum/dem Inhalt der Sendung zu tun haben, dann entsteht ein Spannungsverhältnis zur Objektivitätsanforderung. Das gilt im Übrigen für sämtliche solche Slogans bzw. Anlassfälle." (omark, 18.12.2015)