Salzburg – Die finanziell gebeutelte Salzburger Austria will mit Gerald Baumgartner als Trainer und sportlichem Leiter neu starten. Wenn schon der Verbleib im Profi-Fußball unmöglich erscheint, so soll mit Baumgartner zumindest die rasche Rückkehr gelingen. "Die Aufgabe ist schwierig, aber ich bin immer schon meinen eigenen Weg gegangen", sagte Baumgartner bei seiner Vorstellung am Freitag.

Baumgartner sieht sein Engagement langfristig, auch wenn der Vertrag vorerst nur bis Saisonende läuft. "Ich denke, dass ich der Austria mit meinem Wissen über Fußball und meinen Managementfähigkeiten helfen kann", sagte er. Der aktuelle 28-Mann-Kader soll auch aus finanziellen Gründen um fünf bis sechs Spieler reduziert werden. Dennoch will sich Baumgartner "sportlich so präsentieren, wie es sich für einen Zweitliga-Verein gehört". Nach einem "geordneten Rückzug" in die Regionalliga möchte er "so schnell wie möglich wieder rauf".

Ein Strohhalm

Aufhorchen ließ Baumgartner mit der Aussage, vielleicht doch noch den Klassenerhalt schaffen zu wollen. Das ist mit elf Punkten Rückstand nicht nur sportlich schwierig, eigentlich ist aufgrund des Sanierungsverfahrens, in dem sich der Verein befindet, der Fixabstieg laut Lizenzbestimmungen besiegelt. Baumgartner und Geschäftsführer Fredy Scheucher sprachen aber von einem nicht näher erläuterten "Strohhalm", den man eventuell wahrnehmen könne.

Zuerst muss bis 16. Februar aber einmal das Sanierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden. "Es ist eine enge Kiste, wir sind noch lange nicht über den Berg", erklärte Scheucher. Wie sich der Verein einen Trainer wie Baumgartner leisten kann, der zuletzt für Austria Wien tätig war, wollte Scheucher nicht näher ausführen. "Jede Entscheidung ist mit dem Sanierungsverwalter abgesprochen", sagte Scheucher dazu. Die nötigen Mittel für ein erfolgreiches Sanierungsverfahren sollen unter anderem aus Benefizspielen gegen die deutschen Zweitliga-Clubs Union Berlin und 1860 München kommen. (APA, 18.12.2015)