Bei seinem Auftritt vor Wutbürgern in Spielfeld sprach sich Heinz-Christian Strache für eine Art Volkssturm gegen Terroristen aus. Der russische Geheimdienst habe ihm geflüstert, dass nach Deutschland heuer 150.000 Jihadisten eingewandert seien, das ergäbe dann nach der Strache'schen Unschärferelation 15.000 in Österreich. Und was ist, wenn die zuschlagen? Dann ist das Volk wehrlos, denn, so Strache, linke Politiker wollten dafür sorgen, "dass jeder Jäger und jeder unbescholtene Bürger in Zukunft keine halbautomatische Waffe mehr besitzen darf. Man macht dann das, was in allen Diktaturen üblich gewesen ist, vom Stalin beginnend bis zum Hitler: Man hat begonnen, das eigene Volk zu entwaffnen."

Das ist ein ganz kleines bisschen historisch unkorrekt, denn Hitler und Stalin haben im Gegenteil jeder mehrere Millionen schwer bewaffnet, um (auch gegeneinander) Krieg zu führen. Oder vielleicht meint Strache, der ganze Nationalsozialismus und Stalinismus wäre zu verhindern gewesen, wenn nur die deutschen und russischen Jäger genügend Schießeisen gehabt hätten?

Egal. Jeder, der seinen Verstand beisammenhat, weiß (vor allem durch das US-Beispiel), wohin massenweise Bewaffnung führt. Die Vorstellung, dass bewaffnete Bierzeltbesucher unter dem Kommando von Paintball-Veteran Strache ausrücken, um Terrorverdächtige zu jagen, ist mehr als gruselig. (Hans Rauscher, 16.12.2015)