Berlin – Deutschland hat mit der Unterstützung der Luftangriffe gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) in Syrien begonnen. Ein Tankflugzeug der deutschen Luftwaffe betankte in der Nacht auf Mittwoch zweimal Kampfjets der internationalen Koalition gegen den IS in der Luft, wie ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam sagte.

Der dazu eingesetzte Airbus sei am späten Dienstag etwa fünf Stunden lang in der Luft gewesen. Er sei kurz nach Mitternacht wieder am türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik eingetroffen, sagte der Sprecher weiter.

Der Deutsche Bundestag hatte die deutsche Beteiligung an den Luftschlägen gegen den IS als Konsequenz aus den Terroranschlägen von Paris beschlossen. Der Einsatz in Syrien gilt als eine der heikelsten Missionen in der Geschichte der deutschen Bundeswehr.

Das Syrien-Mandat sieht vor, dass die Bundeswehr unter anderem mit dem Tankflugzeug, bis zu sechs Tornado-Aufklärungsjets und einer Fregatte der internationalen Koalition im Kampf gegen den IS hilft. Direkte deutsche Angriffe sind nicht vorgesehen. Die Fregatte "Augsburg" befindet sich bereits zum Schutz des französischen Flugzeugträgers "Charles de Gaulle" im Einsatz. Ab Jänner sollen auch sechs deutsche "Tornado"-Aufklärungsflugzeuge dafür eingesetzt werden.

"Sehr wichtige Einsatzvorbereitungen"

Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums sagte am Mittwoch in Berlin, für den Einsatz würden derzeit "sehr wichtige Einsatzvorbereitungen" in Incirlik getroffen. Dazu zählten "Orientierungsflüge im türkischen Luftraum". Dies diene etwa dazu, "Verfahrensregeln mit der Gastnation abstimmen". "Ab Mitte Jänner wird der Einsatz laufen", versicherte der Sprecher.

Kanzlerin Angela Merkel würdigte unterdessen den Einsatz der deutschen Soldaten und Polizisten im Ausland. "Ich glaube, man kann sagen, dass wir international in der Zusammenarbeit hoch geschätzt sind", sagte sie am Mittwoch beim traditionellen Weihnachtsempfang für Angehörige der Einsatzkräfte im Kanzleramt und verwies dabei auf den Beginn des Syrien-Einsatzes der deutschen Luftwaffe.

"Das Jahr 2015 ist leider ein Jahr, in dem wir nicht berichten können, dass Konflikte weniger geworden sind, sondern es sind eher mehr geworden", sagte die Kanzlerin. Sie sprach von "kleinen Erfolgen" im Kampf gegen den IS. Es sei gelungen, das von der Terrororganisation besetzte Gebiet einzudämmen. Dazu hätten die Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak und die Ausbildung kurdischer Peschmerga-Kämpfer beigetragen.

(APA, 16.12.2015)