Der unter Druck geratene Chip-Spezialist Qualcomm hat Aktionärsforderungen nach einer Aufspaltung eine Absage erteilt. Die gegenwärtige Struktur sei optimal, erklärte der weltgrößte Anbieter von Kommunikationschips für Smartphones am Dienstag nach einer Prüfung.

Im Sommer hatte der Hedgefonds Jana Partners, der dem Finanzdienst Bloomberg zufolge zuletzt knapp zwei Prozent der Anteile hielt, die Trennung der Chip-Sparte vom Lizenz-Geschäft gefordert.

Harter Konkurrenzkampf

Bei Qualcomm kriselt es wegen des harten Konkurrenzkampfs in der Branche sowie, des Wegfalls von Aufträgen von Samsung und Problemen in China. Vorstandschef Steve Mollenkopf hatte deshalb im Sommer den Abbau von 15 Prozent der Stellen angekündigt. Insgesamt will er die Ausgaben um etwa 1,4 Mrd. Dollar (1,27 Mrd. Euro) senken. Unterdessen machen Qualcomm auch Wettbewerbshüter Probleme: In China wurde die Firma mit einer Strafe von fast einer Mrd. Dollar belegt, Ermittlungen laufen auch in Südkorea und der Europäischen Union.

Zugleich bietet das bald auslaufende erste Quartal des neuen Geschäftsjahres laut Qualcomm einen Lichtblick. Der Sparkurs habe sich bereits positiv ausgewirkt, zudem hätten sich die Auslieferungen und durchschnittlichen Verkaufspreise bei hochwertigen Smartphones besser entwickelt als zuletzt erwartet. Der Gewinn je Aktie dürfte daher am oberen Ende der bisher in Aussicht gestellten Spanne von 80 bis 90 Cent oder sogar leicht darüber liegen, hieß es.

Die Aktie legte im frühen US-Handel um rund zwei Prozent zu. Seit Jahresbeginn sackte der Marktwert von Qualcomm um mehr als ein Drittel auf zuletzt 70 Mrd. Dollar ab. (APA, 15.12. 2015)