Fyuse ermöglicht räumliche Aufnahmen.

Foto: Entwickler

Mit seiner Kamera-App mit Retro-Fotofiltern und der dazugehörigen Community hat Instagram vor einigen Jahren die Social-Media-Welt erobert. Ein Neueinsteiger will mit ähnlichem Rezept nun gegen Instagram und andere Foto-Communitys antreten. Auch Fyuse bietet eine eigene App und eine Plattform, auf denen Nutzer ihre Werke präsentieren können. Anstatt auf Filter setzt man allerdings auf eine etwas elaboriertere Technik. Mit der App können Nutzer 3D-Aufnahmen anfertigen, die irgendwo zwischen Foto, Video und animiertem Gif angesiedelt ist.

Räumliche Aufnahmen

Bei der Aufnahme können Nutzer entscheiden, ob sie eine Person bzw. ein Objekt "fyusen" wollen oder einen Ort. Beim Selfie oder der Aufnahme einer anderen Person wird die Kamera im Halbkreis herum geführt. Fotografiert man einen Ort bewegt man das Smartphone ähnlich wie bei einem Panorama-Foto in einer Drehbewegung. Das Ergebnis sind Aufnahmen, die erst durch Bewegung des Smartphones oder im Web durch Ziehen mit der Maus zur Geltung kommen. Motive lassen sich so aus verschiedenen Winkeln betrachten.

Damit das wirklich gut aussieht braucht man allerdings etwas Übung und eine halbwegs ruhige Hand oder ein Stativ. In der App gibt es Tipps, wie man verschiedene Motive am besten aufnimmt. Fyuse steht kostenlos für iOS und Android zur Verfügung. Ohne Fehler ist das Ganze jedoch noch nicht. So funktionierte im Test das Einloggen mit Facebook-Account nicht – immerhin kann man sich auch mit seinem Twitter-Login oder einer E-Mail-Adresse registrieren. Aufnahmen ohne Standortfreigabe wollte die iOS-App auch nicht akzeptieren. Für rasche Schnappschüsse ist Fyuse nichts, zumal auch die Berechnung der fertigen Aufnahmen ein paar Sekunden in Anspruch nimmt.

Mode und Musik

Gestartet ist Fyuse bereits 2014, vor Kurzem haben die Entwickler die App mit Version 3 komplett neu gestaltet. Eine der neuesten Funktionen ist das sogenannte 3D-Tagging. Nutzer können ihre Fotos mit Texten versehen, die in der räumlichen Aufnahme schweben.

Obwohl mit Fyuse allerlei Motive aufgenommen werden können, ist ein klarer Fokus auf Selfies, Beauty-, Lifestyle- und Modefotos erkennbar. So verweisen die Entwickler auf die Zusammenarbeit mit Modedesignern, etwa auf den Fashion Weeks in Los Angeles und New York, und geben Tipps, wie man "High Fashion"-Fyuses anfertigen kann. Das Team hat aber auch bereits mit Musikern wie Katy Perry zusammengearbeitet.

Ob Fyuse es tatsächlich in den Social-Medial-Olymp zu Instagram und Co schafft, bleibt abzuwarten. Im Gegensatz zu den Schnappschuss-Tools benötigt man für die 3D-Aufnahmen mehr Zeit. Und so richtig durchgestartet sind auch die Promi-Profile noch nicht. Katy Perry hat bisher nur zwei Fyuses veröffentlicht und knapp über 15.800 Follower. Auf Instagram hat sie über 34,7 Millionen Abonnenten. (br, 14.12.2015)