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Der Pokal wird in Italien vergeben.

Foto: Reuters

London/Wien – Der Ryder Cup 2022, das 44. Treffen der besten Golfprofis aus Europa und den USA, steigt in Guidonia Montecelio vor den Toren Roms. Die Bewerbung mit dem Marco Simone Golf & Country Club der Designerin Laura Biagiotti überzeugte das Joint Venture Ryder Cup Limited. Jedenfalls mehr als die österreichische mit Wien und Siegfried Wolfs GC Fontana in Oberwaltersdorf, die allerdings als Außenseiter gegolten hatte.

Auch Favorit Berlin mit dem A-Rosa Resort von Ulrike und Hans-Peter Haselsteiner bei Bad Saarow sowie Barcelona mit dem Catalunya Resort bei Girona zogen den Kürzeren. Peter Enzinger, der Präsident des österreichischen Golfverbandes, drückte es für den GC Fontana so aus: "Wir haben das Match am 18. Loch verloren, der letzte Putt ist nicht gefallen."

Wolf angriffslustig

Dass sich Österreich für 2026 (2024 sind die USA dran) um die dem TV-Interesse nach drittgrößte Sportveranstaltung nach Olympia (Sommer) und der Fußball-WM bewirbt, ist möglich. Zumindest Siegfried Wolf, der den defizitären GC Fontana samt Schloss Oberwaltersdorf im Sommer 2014 Frank Stronach abgekauft hatte, ließ Angriffslust erkennen: "Wir gehen den Weg der Weiterentwicklung des Platzes und des Clubs trotzdem konsequent voran. Es ist der Anspruch von Fontana, einen Golfplatz zu besitzen, auf dem jederzeit ein Ryder Cup gespielt werden kann."

Wolfs Enthusiasmus ist verständlich, schließlich weiß sich der Aufsichtsratsvorsitzende von Oleg Deripaskas Konzern Russian Machines breitester politischer Unterstützung sicher. Nach einem Ministerratsvortrag vom 28. April dieses Jahres waren bei Zuschlag für den Ryder Cup in der Projektphase 2016 bis 2027 jährlich ein Betrag von bis zu vier Millionen Euro an Förderung in Aussicht gestellt worden. Auch die betroffenen Landeshauptleute Michael Häupl und Erwin Pröll waren hingerissen gewesen. (red, 14.12.2015)