Nix Geldwäsche. Nix organisierte Kriminalität mit Osteuropa-Hintergrund. Nix Verschwörungstheorie um den "Schatz der Neuen Donau".
Die 130.000 Euro, die vor kurzem im "glasklaren" (!) Wasser des "Entlastungsgerinnes" (für Nichtwiener: Das ist jener Kanal, der vor rund 40 Jahren im sogenannten Überschwemmungsgebiet der Donau bei Wien gegraben wurde und dadurch das Freizeitgebiet der Donauinsel bildete) gefunden wurden, wurden von Tauchern geborgen, von der Polizei auf Echtheit und auf einen eventuellen kriminellen Hintergrund überprüft.
Die ansehnliche Summe in 500er-Scheinen ist offenbar die Folge eines bedauerlichen Alterungsprozesses. Ein augenscheinlich verwirrter älterer Herr hat die Kohle aus einem Sack ins Wasser geleert, soll ein Jogger ausgesagt haben.
Vielleicht hatte die Tat aber auch ein Motiv einer eigenen Rationalität: Abscheu vor dem vorweihnachtlichen Kommerzgetöse? Befreiungstat in einer familiären Krise ("bevor die gierigen Erben das kriegen ...")?
130.000 in 500-Euro-Scheinen muss man ja vorher schon einmal gehortet haben. Gibt's irgendwo einen Bankbeamten, der sich an eine solche Abhebung erinnern kann? Oder lag die Kohle die ganze Zeit unter einer Matratze?
Das Geld liegt nun auf dem Fundamt, wohl für längere Zeit. Ein irgendwie unbefriedigender Schluss der Geschichte. (Hans Rauscher, 11.12.2015)