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Die rund 60 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie Messier 61 ähnelt weitgehend unserer Milchstraße. Leben ist hier wie dort am ehesten in den Randbereichen zu erwarten, wie britische Wissenschafter nun berechnet haben.

Foto: REUTERS/NASA/ESA

Fife – Um Leben hervorzubringen, wie wir es kennen, bedarf es eines Planeten, der zumindest über längere Zeit flüssiges Wasser bereitstellen kann. Damit dies möglich ist, muss der entsprechende Exoplanet seinen Heimatstern in der sogenannten habitablen Zone umkreisen.

Freilich ist dies bei weitem nicht die einzige Bedingung, die die Entwicklung von Leben gewährleistet: Das Sternsystem sollte vor allem auch in einer ruhigen Region der Galaxie beheimatet sein, weitgehend unbehelligt von Supernova-Explosionen und anderen kosmischen Katastrophen.

Welche Bereiche unserer Milchstraße dafür in Frage kommen, haben nun britische Astronomen um Duncan Forgan von der University of St. Andrews in Fife mithilfe von Simulationen festgestellt. Wenig überraschend ergaben die Modelle der Forscher, dass die meisten über lange Zeiträume hinweg habitablen Planeten in Regionen entstehen, in denen die Sternendichte eher gering ist. Die unwirtlicheren Zonen würden sich demnach rund um das galaktisch Zentrum befinden.

Leben am Rande der Milchstraße

Die lebensfreundlichsten Bereiche unserer Milchstraße – und wahrscheinlich auch jeder anderen größeren Spiralgalaxie – befinden sich dagegen nach den im "International Journal of Astrobiology" veröffentlichten Berechnungen der Forscher eher an der äußeren Rändern der Sterneninseln. Dort sollten nach den Kalkulationen der Wissenschafter genug Sternensysteme existieren, die von interstellaren Katastrophen weitgehend verschont bleiben dürften.

Forgan und sein Team untersuchten überdies auch die galaktische Umgebung unserer Milchstraße. Filamente von Sternen – Rückstände einer zurückliegenden Galaxienkollision – und Zwerggalaxien im näheren Umfeld unserer Galaxie, würden demnach ebenso zahlreiche lebensfreundliche Blasen enthalten. Die Astronomen hoffen, dass ihre Untersuchung für zukünftige Projekte als Grundlage dienen könnten, um zu entscheiden, in welche Richtung man Teleskope auf der Suche nach außerirdischem Leben richten sollte. (red, 26.12.2015)