Korneuburg/Hausbrunn – Martin Balluch, Obmann des Vereins gegen Tierfabriken (VGT), hat eine Anzeige wegen Mordversuchs eingebracht. Einer Aussendung zufolge soll in Hausbrunn (Bezirk Mistelbach) ein Jäger "vorsätzlich genau in Richtung des Tierschützers" geschossen haben. Die Anzeige sei bekannt und werde geprüft, sagte Friedrich Köhl von der Staatsanwaltschaft Korneuburg am Donnerstag.

Kritik an Gatterjagd

In der Aussendung übte Balluch einmal mehr heftige Kritik an der Gatterjagd. Auch vor Menschen mache dabei "der lockere Finger am Abzug nicht halt". In Hausbrunn im Weinviertel habe ein Jäger aus etwa 60 Metern Distanz direkt auf den VGT-Obmann, "der völlig legal außerhalb des Zauns stand, wohin auch zur Zeit der Jagd die Öffentlichkeit Zugang hatte, um von dort aus die panischen Tiere zu dokumentieren", geschossen.

Balluch: "Zunächst dachte ich, der Mann wollte mich bloß erschrecken, als er das Gewehr hochriss und den Lauf direkt auf mich richtete. Doch schon krachte der Schuss und die Kugel schlug knapp neben mir irgendwo ein."

Rechtsanwalt Stefan Traxler habe Anzeige wegen Mordversuchs bzw. Gefährdung der körperlichen Sicherheit unter besonders gefährlichen Verhältnissen erstattet. Entgegen der Aussendung ist jedoch nicht die Staatsanwaltschaft Krems, sondern jene in Korneuburg zuständig. (APA, 10.12.2015)