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Das Bundesheer baut seit Anfang Dezember am Grenzzaun.

Foto: APA/EPA/ERWIN SCHERIAU

Bis Ende des Jahres soll der Zaun mit der acht Meter breiten Lücke stehen.

Wien – Der Grenzübergang im steirischen Spielfeld soll laut Innenministerium bis Jahresende für den Flüchtlingsstrom umgebaut sein. Das "Grenzmanagementsystem" soll innerhalb weniger Tage verlegbar sein, der Umbau in dem steirischen Grenzort hat bereits begonnen. Im Grenzzaun wird allerdings eine Lücke von 8,1 Metern klaffen.

Ein Grundbesitzer hat klargemacht, dass er der Errichtung nicht zustimmen wird, bestätigte das Innenministerium. Auf dieser Strecke werde man andere "technische und grenzpolizeiliche Maßnahmen" treffen.

"Schleusenartiger Zugang"

Die Arbeiten zur Errichtung der Schleuse haben am 7. Dezember begonnen. Wie bei einem Hintergrundgespräch des Innenressorts erklärte wurde, erfolgt der Umbau in zwei Bereichen: Einerseits wird eine "Kernzone mit einem schleusenartigen Zugang" für die Personenkontrollen errichtet. In diesem Bereich stehen 29 Container für die Flüchtlinge zur Verfügung. Zweiter Schritt ist der Bau des 3,7 Kilometer langen Zauns, der mit Stahlankern befestigt und im Kernbereich vier Meter hoch ist. Im Randbereich sind es nur mehr 2,5 Meter.

Ziel des neugestalteten Grenzbereichs ist laut Ministerium, einen "geordneten Übertritt" der Flüchtlinge zu garantieren. Die Sicherheit für die Schutzsuchenden soll dabei "bestmöglich gewährleistet" sein. Zur "Orientierung und Beruhigung" wird ein Kommunikations- und Leitsystem errichtet, das bereits auf slowenischer Seite beginnt. Große Bildschirme sollen dabei etwa Symbole und Angaben zur Wartezeit vermitteln. Damit soll laut Ministerium auch das Sicherheitsgefühl der Betroffenen erhöht werden.

Einzigartiges System

Das "Grenzmanagementsystem" sei in Europa einzigartig und biete eine Einreisemöglichkeit "für tausende Flüchtlinge". Im Innenressort betont man, dass beim neugestalteten Grenzübergang alle "relevanten rechtlichen Grundlagen" eingehalten werden. Zudem erfolge der Umbau nach dem neusten Stand der Technik und Erkenntnissen aus dem "Crowd-Management" wie bei Sportereignissen und Konzerten. Bis zu 11.000 Personen sollen so täglich in Spielfeld abgefertigt werden. Obwohl der Andrang in den vergangenen Wochen abgenommen hat, erwartet das Innenministerium ein Zunahme spätestens im Frühling.

Fertigstellung bis Jahresende

Am 22. Dezember sollen die Container für die Adaptierung des Grenzübergangs aufgestellt werden. Die Fertigstellung der Kernzone ist bis Jahresende geplant. Der Umbau selbst erfolgt im Wesentlichen durch das Bundesheer. Mit dem Zaunbau wurde die Geo-Alpinbau-GmbH beauftragt, die alleiniger Patentinhaber des Systems ist und bereits für die bauliche Absicherung des Bilderbergtreffens im Juni verantwortlich war. Die Kosten sollen laut offizieller Angabe die veranschlagten zehn Millionen Euro unterschreiten. (APA, 10.12.2015)