Die Wirtschaftsstudierenden, hier auf der WU Wien, hegen laut einer Studie eine tiefe Abneigung gegen Arbeitgeber im Finanzsektor.

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Wien – Nur wenige Wirtschaftsstudenten in Österreich möchten gerne für eine Versicherung oder Bank arbeiten. Das hat das Beratungsunternehmen Deloitte bei der Befragung von 3.728 Studenten herausgefunden. Demnach sieht nur jeder hundertste Wirtschaftsstudent Versicherungen als bevorzugtes Berufsfeld. Immerhin sechs Prozent halten Banken für attraktive Arbeitgeber.

Wesentlich angesehener ist der Umfrage zufolge die Konsumgüter-Branche (schnelldrehende Konsumgüter, FMCG), die mit 19 Prozent das Popularitätsranking bei den angehenden Akademikern anführt. Es folgen die Autobranche mit fast 13 Prozent und IT mit 9,3 Prozent.

Frauen finden Finanzbranche besonders unattraktiv

Besonders unbeliebt sind Banken und Versicherungen als Arbeitgeber bei den Studentinnen. 59 Prozent der befragten österreichischen Studenten sind Frauen – unter den bankaffinen Studenten beträgt der Frauenanteil aber nur 54,2 Prozent und im Bereich Investment Banking nur 24,4 Prozent. Unter den versicherungsaffinen Studenten sind nur 50 Prozent Frauen. "Weibliche Karrieren entwickeln sich dort einerseits sehr langsam, andererseits werden sie durchgängig in allen Karrierestufen schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen", erklärte Gundi Wentner, Partner bei Deloitte Österreich. (APA, 9.12.2015)