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Schon im Vorjahr mussten die Biathleten in Hochfilzen auf einem Kunstschneeband ihre Runden ziehen.

Foto: AP/Kerstin Jönsson

Hochfilzen – "Es gibt nichts Schöneres, als vor eigenem Publikum zu laufen", sagt Dominik Landertinger. Der Oberösterreicher, der schon seit langem in Hochfilzen zuhause ist, freut sich auf den Heim-Weltcup. Es ist der erste Saisonhöhepunkt für Österreichs Biathleten. Landertinger kennt die Strecke in Hochfilzen nicht nur wie seine Westentasche, er hat auch gute Erinnerungen an den Weltcup. Im Vorjahr war der Weltmeister von 2009 Sprint-Vierter.

Gelaufen wird übrigens auf Schnee. Das ist nicht selbstverständlich. Denn im Pillerseetal ist es grün. Also wurde ein drei Kilometer langes weißes Band in die Landschaft gezaubert. Aufgrund der viel zu warmen Temperaturen mussten die Veranstalter neben Kunstschnee aus Kanonen auch auf Schneedepots aus dem vergangenen Winter zurückgreifen.

Vielleicht gibt es im Februar 2017 Schnee. Dann nämlich steigt in Hochfilzen die Weltmeisterschaft. Also gilt der bevorstehende Weltcup auch als WM-Generalprobe.

"Das Podest ist jederzeit drinnen, wenn alles passt", sagte ÖSV-Spartenchef Markus Gandler. Beim Weltcup-Auftakt in Östersund hatten Simon Eder (7.), Landertinger und Lisa Hauser (jeweils 8.) für die Topergebnisse gesorgt. Sven Grossegger lief einmal auf Platz elf.

Landertinger sei, so Gandler, aufgrund seiner Trainingsumstellung (weniger hartes und mehr Grundlagentraining) noch nicht ganz in Topform. Er liefere aber bereits wieder Topschlussrunden ab. Der 27-Jährige selbst wähnt sich noch nicht bei 100 Prozent. "Aber die Formkurve zeigt nach oben. Läuferisch muss ich natürlich noch schneller werden, aber das kommt mit den Rennen", sagte der Olympia-Zweite.

Der letzte ÖSV-Podestplatz in Hochfilzen liegt fünf Jahre zurück. Simon Eder zeichnete dafür verantwortlich. Der Salzburger ist wegen seiner teils guten Auftritte in Schweden positiv gestimmt. "Die Vorfreude ist sehr groß. Wenn die Form stimmt, dann gibt es nichts Schöneres als einen Heimweltcup", sagte Eder und nannte den Weltcup in Tirol als Hauptsaisonziel neben der WM im März in Oslo.

Die WM in Hochfilzen steigt zwar erst ein Jahr später, aber schon jetzt ist die Anlage fast fertig. Seit mehr als einem Jahr wird an den Zu- und Umbauten gearbeitet, bis Herbst 2016 sollen alle Projekte abgeschlossen sein. Einige der Neuerungen, die insgesamt 20 Millionen Euro kosten, werden bereits an diesem Wochenende einem Probelauf unterzogen. So ist etwa das großzügig angelegte Team- und Servicegebäude bereits von den Mannschaften bezogen worden. Auch die gegenüber neu errichtete Indoor-Schießhalle, die während der Wettkämpfe als Pressezentrum fungiert, ist schon fertiggestellt. Dem Heimweltcup steht also nichts entgegen. Nicht einmal der Schneemangel. (APA, red, 10.12.2015)

Programm (Live ORF eins bzw. ORF Sport +):

Freitag:
Sprint Damen (7,5 km) 11.30 Uhr
Sprint Herren (10 km) 14.30 Uhr

Samstag:
Verfolgung Damen (10 km) 11.30 Uhr
Verfolgung Herren (12,5 km) 14.30 Uhr

Sonntag:
Staffel Damen (4 x 6 km) 11.15 Uhr
Herren-Staffel (4 x 7,5 km) 14.30 Uhr