Mailand – Kevin-Prince Boateng gab sich am Ende versöhnlich. "Egal, was auch über mich geredet wurde, ich war immer stolz darauf, für Schalke zu spielen und den Verein zu repräsentieren. Meine Erfahrungen bei dem Klub haben mir auf viele Arten geholfen", schrieb der ehemalige ghanaische Fußball-Nationalspieler bei Twitter.

Kapitel erledigt

Zuvor hatte der deutsche Bundesligist Schalke 04 das teure Kapitel Boateng nach zweieinhalb schwierigen Jahren und zähen Verhandlungen abgeschlossen. Der bis 30. Juni 2016 laufende Vertrag mit dem Deutsch-Ghanaer wird zum Jahresende aufgelöst. Allerdings ist eine Abfindung, die sich auf einen siebenstelligen Betrag beläuft, für den Profi fällig.

Kevin-Prince Boateng, Halbbruder von Weltmeister Jerome Boateng (Bayern München), hofft jetzt auf eine Rückkehr zum AC Mailand und einen Neuanfang beim lombardischen Renommierklub.

In Mailand geschätzt

Boateng war Ende August 2013 für zehn Millionen Euro aus Mailand gekommen. Bei den Rossoneri genießt der torgefährliche Akteur einen guten Ruf. "Hauptsache Boateng hat die Zustimmung von Milans Coach Sinisa Mihajlovic, der ihn in dieser Saison einsetzen will", sagte Boatengs Manager Federico Pastorello.

Boateng hatte in seiner ersten Saison auf Schalke noch maßgeblich dazu beigetragen, dass die Gelsenkirchener die Champions League erreichten. Danach erfüllte er die hohen Erwartungen aber nicht mehr – auch weil er wegen hartnäckiger Knieprobleme gesundheitlich nicht auf der Höhe war. Im Mai war der Berliner als Sündenbock für die katastrophale Rückrunde suspendiert worden, einen neuen Verein fand er im Sommer jedoch nicht. Für Schalke bestritt Boateng 60 Pflichtspiele (46 Bundesliga-Einsätze, zwölf Europacup-Spiele und DFB-Pokal-Partien), in denen er sieben Tore erzielte.

Kontakt mit Ballack

Während Kevin-Prince zwar in Mailand zum großen Star aufstieg, scheiterte er in Deutschland sowohl bei Schalke als auch bei Borussia Dortmund. Es folgte der Wechsel auf die Insel zum FC Portsmouth. Dort schrieb Boateng vor allem wegen seines Auftritts im FA-Cup-Finale gegen den FC Chelsea und dem Foulspiel an Michael Ballack Schlagzeilen. Aufgrund der Blessur verpasste der damalige DFB-Kapitän die WM 2010 in Südafrika – sie bedeutete quasi das Ende seiner Karriere in der DFB-Auswahl. (sid, 9.12.2015)